Der folgende Blogartikel ist mein Beitrag zu einer Blogparade, die Nicole Funk von Leinenengel initiiert hat. Ihre Idee ist es, einen Online-Rategeber von Hundebloggern rund um das Thema Welpen zu schaffen. Da ich diese Idee super finde, steuere ich gern einen Artikel dazu bei.
Als du dich für einen Hund entschieden hast, hattest du bestimmt schon genaue Vorstellungen, wie euer Zusammenleben einmal aussehen soll. Wer träumt nicht davon, mit seinem Vierbeiner durch Dick und Dünn zu gehen? Gemeinsam über Felder und Wiesen zu streifen, zusammen neue Herausforderungen im Hundesport zu suchen oder stundenlanges Kuscheln auf dem Sofa, wenn Petrus einmal wieder das Schlechtwetterprogramm fährt…?
Das Zusammenleben mit Hund kann so toll sein. Doch dazu braucht es zunächst einmal Vertrauen. Hierfür muss man Grundlagen schaffen, damit sich im Lauf der Zeit eine stabile Mensch-Hund-Beziehung entwickeln kann. In diesem Artikel erfährst du, was du dafür tun kannst.
Interaktion mit deinem Hund
Hunde sind von Natur aus neugierig, und wahrscheinlich wird dein Hund von sich aus den Kontakt zu dir suchen. du kannst ihn dann streicheln, ausprobieren, ob er dir folgt, ihm ein Spielzeug zeigen usw. Eben alles, was Mensch und Hund Freude bereitet. Diese Spiel- und Streicheleinheiten wiederholst du über den Tag verteilt. Der Hund wird schnell lernen, wenn der Mensch in der Nähe ist, passiert etwas Schönes.
Dein Umgang mit dem Hund allgemein ist ruhig und freundlich. Lobe ihn, wenn er sich richtig verhält. Tut er etwas, was er nicht soll, dann bringe ihn aus der Situation. Vermeide dabei lautes Gebrüll. Ein altes Sprichwort sagt: “In der Ruhe liegt die Kraft.” Es steckt sehr viel Wahrheit darin.
Die Existenz sichern
So selbstverständlich es auch klingen mag, dass wir unseren Hund füttern, ihn nach draußen bringen, wenn er muss, seine medizinische Versorgung gewährleisten, Körperpflegemaßnahmen durchführen und ihm einen Lebensraum in unserem Zuhause bieten. Das alles sind wichtige Komponenten, wenn es um den Aufbau von Vertrauen geht. Denn wir als Frauchen und Herrchen sind diejenigen, von denen der Vierbeiner diese lebensnotwendigen Dinge bekommt.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass du lernst, deinen Hund einzuschätzen, seine Bedürfnisse erkennst und respektierst. Beispiel: Du möchtest deinen Hund streicheln oder mit ihm spielen. Er möchte in diesem Moment aber keine Zuwendung oder einfach nur seine Ruhe. Dies wird er dir signalisieren. Wenn du noch wenig Erfahrung in der Hundehaltung hast, rate ich dir, dir Kenntnisse über das hündische Ausdrucksverhalten anzueignen. Mit diesem Thema beschäftigen sich viele Bücher. Du findest aber auch im Internet hilfreiche Artikel darüber.
Training – ruhig und freundlich
Was und vor allem in welchem Tempo dein Hund lernen soll, entscheidest allein du. Lass dich nicht verrückt machen von Leuten, die auf der Hundewiese oder in sozialen Netzwerken damit prahlen, was deren Vierbeiner schon alles in nur kurzer Zeit gelernt hat. Wichtig ist, dass Mensch und Hund sich wohl fühlen und Spaß miteinander haben. Dazu gehört auch, das Training so zu gestalten, dass dem Hund die Möglichkeit gegeben wird, zu lernen. Ein Lernprozess wiederum braucht eine gewisse Zeit. Erwarte nicht schon den großen Durchbruch am ersten Tag.
Baue deine Übungen so auf, dass dein Hund viele kleine Erfolgserlebnisse hat, belohne ihn für richtiges Verhalten. Mache dich mit den grundlegenden Dingen der Lerntheorie vertraut und trainiere auf Basis der Positiven Verstärkung.
Beständigkeit
Beständigkeit und Verlässlichkeit sind ebenfalls wichtige Faktoren, um Vertrauen zu schaffen. Es gibt sehr wankelmütige Menschen, bei denen etwas, was heute noch das absolute Nonplusultra ist, morgen schon keine Gültigkeit mehr hat. Wenn du auf diese Weise mit deinem Hund verfährst, führt das irgendwann zur Verunsicherung des Vierbeiners und schlimmstenfalls wird eure Beziehung gestört.
Wenn du Regeln festlegst, dann bleib dabei und halte dich auch selbst daran. Heute darf der Hund bei dir im Bett schlafen. Morgen wird er dafür getadelt, wenn er in dein Bett springt. Das funktioniert nicht. Entweder er darf ins Bett oder er darf es nicht. Entscheide dich, und werfe die Entscheidung nicht kurz darauf wieder über den Haufen.
Sicherheit vermitteln
Die Hundetrainer und Autoren Rolf C. und Madeleine Franck vergleichen in ihren Büchern die Rolle des Hundehalters mit der Rolle von Eltern. Diesen Vergleich finde ich sehr treffend. Gute Eltern übernehmen Verantwortung und vermitteln ihren Kindern Sicherheit.
Auf dich und deinen Hund übertragen bedeutet das: Stehe deinem Hund in schwierigen Situationen bei. Wenn dein Hund mit etwas überfordert ist, zeige ihm, dass du die Sache regelst. Dein Hund sollte sich jederzeit auf dich verlassen können. Zeige ihm einfach, dass du immer für ihn da bist.
Vertrauen festigen
Inzwischen lebt der Hund schon einige Wochen bei dir und fühlt sich wohl. Die grundlegenden Dinge wie Sitz, Platz, Zurückkommen usw. beherrscht er schon recht gut. Ihr seid inzwischen gute Freunde geworden. Doch damit ist die gemeinsame Arbeit natürlich nicht getan.
Bei der Festigung einer Beziehung spielt der Zeitfaktor eine wichtige Rolle. Du und dein Hund, ihr lernt euch immer besser kennen, je mehr Wochen und Monate ins Land gehen. Jeder kennt die Eigenarten des anderen, und ihr könnt euch schließlich gegenseitig einschätzen.
Für eine dauerhafte und harmonische Beziehung zwischen Hund und Mensch sind tägliche gemeinsame Erlebnisse unumgänglich. Deshalb ist es wichtig, dass du auch viel Zeit mit deinem Hund verbringst, wenn die erste Euphorie des “Neuen” sich gelegt hat. Beschäftigung, Spazierengehen, Training und einfach Spaß zu haben sind für ein vertrauensvolles Zusammenleben mit unseren Vierbeinern von großer Bedeutung.
Schlusswort
Ich wünsche dir mit deinem neuen Hund viel Freude und viele schöne gemeinsame Erlebnisse in den nächsten Jahren.
Hast du Fragen zu diesem Artikel, zum Hundetraining oder zum Umgang mit Hunden allgemein. Oder erzähle mir doch mal von euren ersten gemeinsamen Wochen. Das Kommentarfeld unter dem Artikel freut sich darauf, gefüllt zu werden.
Vertrauen ist das Wichtigste und für vieles im Zusammenleben mit unseren Hunden die „halbe Miete“!
Vielen Dank für Deine Teilnahme liebe Bettina ????
Liebe Grüße,
Nicole