Ich habe mich für Recherchezwecke mal wieder ins WWW begeben. Mal schauen, was Tante Google mir so zum Thema Unsauberkeit beim Hund liefern kann. All zu viel habe ich nicht gefunden, und das was mir vor die Füße fiel war teilweise mit Tipps aus Kaisers Zeiten bestückt.
Gut, dass ich beschlossen habe, mich diesem Thema einmal etwas intensiver zu widmen, denn jeder von uns wird damit früher oder später im Verlauf des Hundelebens konfrontiert werden. Sei es in den ersten Wochen nach dem Einzug oder im hohen Alter. Wann ist ein Hund unsauber? Welche Ursachen gibt es für Kot-und Urinabsatz in der Wohnung und wie gehen wir damit um? All das erfährst du in diesem Artikel.
Was ist Unsauberkeit?
Wir gehen mehrmals täglich mit unseren Hunden spazieren, damit sie Blase und Darm entleeren können. Für einen gesunden Hund ist es kein Problem, mehrere Stunden durchzuhalten und seine Geschäft ausschließlich im Freien zu verrichten.
Von Unsauberkeit sprechen wir, wenn der Hund seine Toilettengänge regelmäßig im Haus erledigt. Die Betonung liegt hierbei auf regelmäßig, denn dass mal was daneben geht, kann selbst bei einem Hund vorkommen, der zuverlässig stubenrein ist.
Mögliche Ursachen für Unsauberkeit
„Mein Hund macht in die Wohnung.” Das ist ein Satz, den ich oft höre. Wenn ich dann frage, wie lange der Hund schon bei den Menschen lebt, lautet die Antwort oft, wenige Tage oder wenige Wochen. Viele Menschen gehen davon aus, dass ein Hund, zumindest wenn er schon erwachsen ist, weiß, dass Toilettengänge draußen stattfinden müssen. Zu diesen Menschen gehörte ich vor gut 14 Jahren auch. Ich dachte, wenn ich mir einen erwachsenen Hund hole, habe ich mit dem Thema Stubenreinheit nichts mehr am Hut. Hier sollte ich eines Besseren belehrt werden.
Unseren Hunden ist die Stubenreinheit nicht in die Wiege gelegt. Sie müssen erst lernen, dass sie zur Verrichtung ihrer kleinen und großen Geschäfte nach draußen gehen müssen.
Lebt dein Hund schon länger bei dir und fängt er plötzlich an, sich (wieder) drinnen zu lösen, können gesundheitliche Probleme wie etwa eine Blasenentzündung dahinter stecken.
Auch Veränderungen in der Lebenssituation können zu (vorübergehender) Unsauberkeit führen. Dazu gehören insbesondere der Einzug eines weiteren Hundes, ein Umzug in eine neue Wohnung oder die Trennung von einer Bezugsperson.
Hunde im hohen Alter können ebenfalls unsauber werden. Entweder sie verlernen, dass sie nach draußen gehen müssen oder die Funktion der Organe wie Nieren, Blase oder Darm lässt altersbedingt nach.
Umgang mit Unsauberkeit
Bevor du mit einem Training startest, ist es wichtig zu wissen, warum dein Hund unsauber ist. Lasse ihn tiermedizinisch untersuchen, wenn du das Gefühl hast, dass ein gesundheitliches Problem dahinter stecken könnte . Nach einer erfolgreich abgeschlossenen medizinischen Behandlung sollten die Toilettengänge im Haus der Vergangenheit angehören.
Wenn dein Hund jedoch erst vor kurzem bei dir eingezogen ist und noch nie in einem Haus gelebt hat, ist es eine deiner ersten Aufgaben, deinen Hund an sein Outdoor-WC zu gewöhnen. Das gilt sowohl für Welpen als auch für erwachsenen Hunde jeden Alters. Hier brauchst du etwas Durchhaltevermögen. Das Training ist nicht aufwändig. Es ist jedoch wichtig, dass du es konsequent durchziehst. Nur so kann dein Hund lernen, was von dir gewünscht ist.
- Bringe deinen Hund nach jedem(!) Fressen, Schlafen, Training, Spielen oder Toben nach draußen. Mögen diese Einheiten auch noch so kurz sein. Hilfreich ist es. wenn du zumindest am Anfang eine bestimmte Stelle auswählst, an der dein Hund sich lösen soll. Jetzt heißt es abwarten.
- Wenn dein Hund sich hinhockt oder das Bein hebt, lobe ihn mit ruhiger Stimme. Danach könnt ihr wieder ins Haus zurückgehen.
- Durch die Wiederholungen und den festen Ort wird dein Hund lernen, dass dies der Ort ist, an dem er sich erleichtern darf. Es wird der Tag kommen, an dem er dir signalisiert, dass er ein dringendes Bedürfnis hat, in dem er z. B. an die Haustür läuft, dort stehen bleibt und dich ansieht oder sogar bellt.
Woran erkenne ich, dass mein Hund mal muss?
Diese Frage stellte ich mir verzweifelt, als Rica bei uns einzog und ich von Hunden noch so gut wie keine Ahnung hatte. Es ist wichtig, möglichst zu verhindern, dass dein Hund Teppiche, Fliesen oder andere Gegenstände benutzt, denn auch in dieser Hinsicht entsteht ein Lerneffekt. Folgende Anzeichen deuten darauf hin, dass dein Hund sich gleich lösen wird.
- intensives Schnuppern an einer bestimmten Stelle
- Sich um diese Stelle herum schnell im kreis drehen.
Wenn du deinen Hund dabei beobachtest, bringe ihn sofort nach draußen, denn dann ist es fünf-vor-zwölf.
Ursache Angst oder Stress
Starke Veränderung, die im Lebensumfeld deines Hundes stattgefunden hat, kann Stress verursachen. Stress kann dazu führen, dass dein Hund die eine oder andere Pfütze im Haus hinterlässt.
Auch in diesem Fall ist das konsequente nach draußen bringen des Hundes nach Aktivitäten angebracht. Sorge jedoch zusätzlich – gerade in turbulenten Zeiten- für Struktur und Stabilität im Leben deines Hundes. Ich habe vor kurzem einen Artikel geschrieben, der sich mit der Stärkung des Wohlbefindens bei Angst befasst. Viele der darin enthaltenen Maßnahmen kannst du auch einsetzen, wenn dein Hund gestresst ist.
Und wenn’s doch mal schiefgeht?
Hundepipi und -haufen in der Wohnung sind unangenehm. Das ist gar keine Frage. Veranstalte aber bitte kein Drama, wenn es passiert. Bleib ruhig, schnapp dir Eimer und Feudel (Wischtuch) und mach sauber. So einfach ist das! Damit dein Hund die gleiche Stelle nicht erneut aufsucht, empfehle ich dir, einen Enzymreiniger zu verwenden. Dieser nimmt den Geruch und verhindert so, dass dein Hund an derselben Stelle zum Wiederholungstäter wird.
Was tun bei altersbedingter Unsauberkeit?
Wenn dein Hund Blase und/oder Darm aufgrund seines Alters nicht mehr ausreichend kontrollieren kann ist es sinnvoll, wie weiter oben schon beschrieben, ihn nach jeder Aktivität zum Lösen nach draußen zu bringen. Weiterhin gibt es im Zoofachhandel eine Reihe von Hilfsmitteln, die eingesetzt werden können , um Verunreinigungen im Haus möglichst zu vermeiden. Dazu zählen Inkontinenzmatten, Hundewindeln oder Indoor-Toiletten. Diese Hilfsmittel kannst du vorübergehend auch nutzen, wenn du einen sehr ängstlichen Hund hast, der nicht Gassi gehen mag.
Was nicht funktioniert
In der Einleitung habe ich ja angedeutet, dass ich auf Tipps gestoßen bin, die mir gar nicht gefallen haben. Ich bin entsetzt darüber , dass sie in der heutigen Zeit immer noch verbreitet werden. Dazu gehört, mit dem Hund laut zu schimpfen, wenn man ihm im Flagranti erwischt.
Die Steigerung davon ist, den Hund mit der Nase in seine Hinterlassenschaft zu stupsen und laut „Nein” oder „Pfui” zu rufen.
Beides ist nicht nur unfair, sondern kann auch langfristige negative Auswirkungen auf eure Beziehung haben. Eine weitere Folge der Bestrafung kann sein, dass dein Hund seine Notdurft künftig heimlich im Haus verrichtet, vielleicht in irgendeiner Ecke, wo du nicht so schnell darauf aufmerksam wirst. Festigt sich dieses Verhalten über einen längeren Zeitraum, hast du ein echtes Problem…
Behalte daher immer im Hinterkopf, dass dein Hund nicht deine Wohnung verunreinigt, weil es ihm Spaß macht oder weil er dich ärgern will. Vielmehr ist es ein Hinweis darauf, dass er deine Hilfe benötigt.
Schlusswort
Wenn bei deinem Hund mal was daneben geht, ist das weder ein Grund zur Verzweiflung, noch ärgerlich zu sein. Ja, es ist unangenehm. Es ist eine Herausforderung, die sich jedoch in den Griff bekommen lässt. Geduld und Verständnis im Umgang mit dem Hund sind auch hier Der Schlüssel zum Erfolg.
hast du Erfahrungen mit dem Thema Unsauberkeit gemacht? Wie lange hat es gedauert, bis dein Hund stubenrein war? Hinterlasse gern einen Kommenta
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