Hundetraining mit Humor

von | 10.05.2019

Ich bin ein Mensch, der gern und viel lacht. Schon die Lehrer in der Schule waren der Ansicht, ich würde die Dinge manchmal nicht mit der notwendigen Ernsthaftigkeit angehen. Doch ich bin der Meinung, dass vieles einfacher ist, wenn man es nicht so verbissen sieht und sich dabei gern auch mal selbst auf die Schippe nimmt. Nicht umsonst heißt es: Lachen ist gesund und verlängert sogar das Leben.

Auch im Hundetraining ist vieles leichter, wenn man seine Erwartungen nicht so hoch schraubt, sondern in erster Linie den Spaß dabei sieht. In diesem Artikel erzähle ich dir aus meinem Alltag mit Rica und Bobby und gebe dir vier Beispiele dafür, dass es im Hundetraining durchaus auch lustig zugehen kann. Mag sein, dass du am Ende des Artikels denkst: „Meine Güte, was ist diese Frau durchgeknallt.“ Dazu kann ich nur schmunzeln und sagen, du hast Recht.

Hundetraining mit Humor

Bobby – weg weg weg

Unser Bobby, er hat das seltene Talent, permanent im Weg zu stehen. Dass es hier noch nicht zu Unfällen gekommen ist, grenzt an ein Wunder, müssen mein Mann und ich doch ständig aufpassen, dass wir nicht über das Bobby-Teil stolpern. Mein Mann war es schließlich, der – ohne groß darüber nachzudenken – das spätere Abbruchsignal kreierte. Jeder kennt wahrscheinlich den Schlachtruf „Zicke zacke zicke zacke hoi hoi hoi“. In einer ähnlichen, gut gelaunten Betonung sagte er eins Tages, als er wieder einmal fast über Bobby gestolpert wäre: „Bobby Bobby Bobby Bobby weg weg weg.“Das Ergebnis konnte sich Sehen lassen: Erstaunt durch die ungewohnte Wortsalve und Betonung orientierte sich Bobby zu meinem Mann um – und gab, oh Wunder, den Weg frei.

Selbstverständlich habe ich das Signal für „Aus dem Weg gehen“ etwas gekürzt. Von nun an heißt es: „Bobby – weg weg weg!“ Alle Wörter kurz und schnell ausgesprochen.

Rica – sind wir zu laut?

Rica – so klein, so lieb, so laut! Kaum zu glauben, dass ein Hund von nicht mal 40 cm Schulterhöhe so einen Krach machen kann. Wenn Rica bellt- und das tut sie reichlich oft – dann schafft sie es auf gute 85 Dezibel (heute kann man ja per Smartphone-App alles herauskriegen). Wenn es nur ein kurzes Bellen wäre, um uns mitzuteilen, dass jemand auf dem Grundstück ist. Doch Rica nimmt ihren Job als Security sehr ernst und bellt und bellt und… – bellt. Irgendwann sind von dem Lärm sogar mal meine Nerven strapaziert. Zumal es immer dann passiert, wenn ich in Ruhe ein Buch lesen oder mir ein Video anschauen möchte. Wir haben uns daher vor einiger Zeit vorgenommen, konsequent zu sein und das Bellen zu reduzieren.

Wer mich kennt, der weiß, dass ich ein absoluter Gegner von Schreckreizen bin. Die in gewissen Kreisen hochgelobte Rappeldose oder Wurfkette ist für mich keine Option. Also musste etwas anderes her, und hier leisteten mein Mann und ich gute Gemeinschaftsarbeit.

Eines schönen Sonntags saßen wir am Frühstückstisch. Rica hielt sich im Wohnzimmer auf und schaute aus dem Fenster. Was passiert war, wissen wir nicht, denn wir waren ja in der Küche. Vermutlich gingen die Nachbarn gegenüber aus dem Haus. Das können die aber auch nicht machen, ohne Rica vorher um Erlaubnis zu fragen! Jedenfalls entfaltete Ricas Stimme ihr volles Volumen. Mein Mann grinste nur und fragte: „Sind wir vielleicht zu laut?“ „Ha, das ist es“, jubelte ich. Das wird unser neues „Bellen-Aufhören-Signal“. Ich übte es mit ihr, und nun heißt es immer, wenn Rica loslegt: „Rica, sind wir zu laut?“ Sie hat schnell verstanden was gemeint ist. Gut, was man Jahre hat schleifen lassen, lässt ich nicht in zwei Wochen wieder abgewöhnen, aber kleine Fortschritte sind schon sichtbar.

Rica – Juhuuu!

Welche sind die häufigsten Probleme, die Menschen mit ihnen Hunden haben? Diese Inhaltsidee ist schon in meiner Pipeline und zu diesem Thema wird es bald einen eigenen Blogartikel geben.Das folgende Problem gehört eindeutig dazu: Du bist mit deinem Hund draußen, er darf frei laufen. Irgendwann rufst du ihn… und rufst… und wenn du zwischenzeitlich bei den Temperaturen draußen nicht erfroren bist, rufst du vielleicht immer noch. So in etwa erging es uns mit Rica.

Ich hatte es mit ihr schon fast aufgegeben. Wollte mich schon damit abfinden, dass sie für den Rest ihres Lebens ihr Dasein an der Schleppleine fristen muss. Doch 2017 bekam ich noch einmal einen Impuls und baute den Rückruf neu auf. Ich rief mir ins Gedächtnis, dass man dabei einige Fehler machen kann. Das wollte ich möglichst umgehen. Du musst deinen Hund mit freudiger Stimme rufen.“ Dieser Satz ging mir immer durch den Kopf. Doch es ist gar nicht so einfach, freudig zu bleiben, wenn der Vierbeiner die Ohren auf Durchzug stellt und sich denkt: „Ey Alte, du kannst rufen bis du schwarz wirst, ich geh‘ jetzt schnüffeln…“

Doch Plötzlich kam mir eine geniale Idee: Ich suchte mir ein Wortsignal, das man nur mit freudiger Stimme rufen kann„Juhuuu“ oder „Jippie“ sind solche Wörter. Mache doch einfach mal den Versuch: Sage „Juhuuu“ oder “Jippie“ mit zorniger Stimme. Bei mir funktioniert das jedenfalls nicht. Es sind eben Wörter, mit denen man Freude ausdrückt. So wurde „Juhuu“ zu unserem anfänglichen Rückrufsignal. Inzwischen klappt es auch mit „Komm schnell“ recht gut.

Diesen Tipp kann ich Dir nur wärmstens empfehlen, und das meine ich ernst. Suche dir ein Rückrufsignal, das dir leicht über die Lippen kommt und Freude ausdrückt.

Bobby lernt sprechen

Dass ich meine Hunde auf Steine springen und auf Baumstämmen balancieren lasse, weißt du ja schon. Aber Jetzt verrate ich dir ein Geheimnis: Ich stehe vor einem Durchbruch, denn ich bin kurz davor, Bobby das Sprechen beizubringen!Hunde machen ja manchmal sehr merkwürdige Geräusche. Eines Tages kam Bobby zu mir und gab etwas von sich, das für meine Ohren wie „Uff-uff“ klang. Das fand ich in diesem Moment so lustig, dass ich selbst das „Uff-Uff“ in die Spiel- und Streicheleinheiten mit einbaute. Seit diesem Zeitpunkt sagt Bobby regelmäßig „Uff-Uff“. Wenn das von ihm kommt, weiß ich, dass er in guter Stimmung ist. Ob ich ihm wohl noch mehr Wörter beibringen kann?

Schlusswort

Selbstverständlich dient dieser Artikel in erster Linie der Unterhaltung. Die Informationsvermittlung ist hier nebensächlich. Dennoch hoffe ich, dass du auch aus diesem Blogpost etwas mitnehmen konntest. Du kommst an irgendeiner stelle mit deinem Hund nicht weiter?. Mach dir nicht so einen großen Kopf. Geh etwas lockerer an die Sache heran und tue einfach mal was dir und deinen Hund gefällt, auch wenn es noch so blödsinnig erscheinen mag. Bereits eine lockerere Herangehensweise kann schon einiges bewirken.

Kannst du über ähnliche Alltagserlebnisse berichten wie ich? Bringst du deinem Hund auch gern Dinge bei, die er nicht wirklich können muss? Das Kommentarfeld steht dir zu Diensten…

Bitte Beachte: Das Kommentarfeld ist in erster Linie zur Diskussion Rund um den Blogartikel gedacht. Individuelle Fragen, die deinen Hund betreffen, können hier nicht beantwortet werden. Wenn du Hilfe im Alltag oder bei Problemen mit deinem Hund brauchst, nimmt bitte Kontakt mit mir auf.

2 Kommentare

  1. Tanja Mühlmeister

    Meine ersten beiden Hündinnen könnten beide auf Wunsch sprechen.. und eine der beiden hat auf Kommando geniest.. 😁

    Ich liebe es, mit den Hunden “Blödsinn” zu üben.. es verbindet einfach miteinander, ohne dass es zu ernst wird ..

    LG Tanja

    Antworten
    • Bettina

      Hallo Tanja,
      ja, du hast recht. Dummes Zeug mit den Hunden zu üben ist gut für die Beziehung. 🙂

      Antworten

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