Ein Hund aus dem Ausland: Das solltest du wissen

von | 25.04.2017

In einer Facebook-Gruppe trug sich im letzten Jahr folgendes zu:Eine Hundehalterin wandte sich verzweifelt an die Gemeinschaft. Ihr Hund, der erst vor wenigen Wochen aus Rumänien nach Deutschland gebracht wurde, könne nicht länger bei ihr bleiben. Sie sei nicht länger in der Lage, für die regelmäßig anfallenden Tierarztkosten aufzukommen. Außerdem sei sie auch sonst mit seiner Krankheit überfordert. Der Hund litt an einer Hauterkrankung.Die Nutzerin erntete viele Kommentare. Einige boten Hilfe an, andere waren sehr böse, woraufhin sie sich rechtfertigte: “Ich meinte es doch nur gut und wollte wenigstens einen dieser armen Hunde retten”.

Solche Situationen sind leider kein Einzelfall. In deutschen Tierheimen befinden sich zahlreiche Hunde, die aus dem Ausland stammen, in ein neues Zuhause in Deutschland vermittelt und nach kurzer Zeit wieder abgegeben wurden. Die Gründe dafür sind vielschichtig: Falsche Erwartungen, keine ausreichende Aufklärung durch die vermittelnde Organisation, Überforderung mit Krankheiten oder Verhaltensproblemen, um nur einige Beispiele zu nennen.

Hund aus dem Ausland

Das Internet macht es möglich: Man muss nur bestimmte Suchbegriffe bei Google oder in den sozialen Netzwerken eingeben, und schon landet man in einer traurigen Bilderflut. Hunde mit großen Augen und ängstlichem Blick, mehrere Hunde in einem viel zu kleinen Zwinger zusammengepfercht, verletzte und Kranke Tiere. Beim Ansehen solcher Fotos zerreißt es einem das Herz und schnell kommt der Gedanke: “Da muss man doch was tun. Ein (weiterer) Hund hat doch bei uns noch Platz…”

Doch so schwierig das auch sein mag. Gerade an das “Projekt Auslandshund” sollte man mit einem sehr wachen Verstand herangehen und sich nicht allein von den Bildern leiten lassen, wenn man nicht hinterher möglicherweise eine böse Überraschung erleben will.

Ich habe selbst einen Hund aus Rumänien und hatte über zwei Jahre lang Zeit, Erfahrungen zu sammeln. Vielleicht spielst du ja gerade mit dem Gedanken, einen Hund aus dem Ausland zu adoptieren. In meinem heutigen Blogartikel möchte ich dir einiges an Wissen an die Hand geben, das für deine Entscheidung hilfreich sein kann.

Die Situation der Straßenhunde

Schauen wir uns zunächst einmal an, was das für Hunde sind, die auf den Straßen Süd- und Osteuropas leben. Es sind zahlreiche umherstreunende Hunde, die höchstwahrscheinlich schon ihr ganzes Leben auf der Straße verbracht haben. Da sie nichts anderes kennen, ist dieses Dasein für sie normal. Doch auch in Spanien, Italien, Rumänien, Bulgarien usw. gibt es Menschen, die Hunde halten, sich jedoch nicht so um sie kümmern, wie wir in Deutschland das tun. Meistens ist es so, dass die Hunde das Grundstück verlassen während die Menschen arbeiten und dann ebenfalls durch die Straßen laufen.

Insbesondere Rumänien machte in den letzten Jahren negative Schlagzeilen durch die brutalen Fangaktionen, die seitens der Behörden durchgeführt werden. Die Hunde werden in Lager gesteckt. Dort kümmert man sich nicht um sie, im Gegenteil: Ist das Lager voll, werden Hunde getötet, um wieder Platz zu schaffen, damit weitere Hunde von den Straßen gefangen werden können.Tierschützer, hauptsächlich aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, haben sich in den vergangenen Jahren vermehrt dieser Hunde angenommen, die in ihrem Herkunftsland keine Chance auf ein Zuhause haben. Hierzulande ist die Nachfrage nach Hunden groß, so dass ein Teil der Hunde nach Deutschland vermittelt werden kann. Tierschützer arbeiten jedoch kontinuierlich daran, die Situation der Hunde in den Herkunftsländern zu verbessern. Denn die Hunde aus dem Land zu bringen, ist nur ein Tropfen auf dem heißen Stein und löst die ursprünglichen Probleme nicht.

Wie kommt ein Auslandshund nach Deutschland?

An folgendem Beispiel erläutere ich dir, wie eine Vermittlung eines Hundes aus dem Ausland ablaufen könnte:

Du findest auf Facebook das Foto eines Hundes, von dem du dir vorstellen könntest, dass er dein neuer Begleiter für die nächsten Jahre werden könnte. Unter diesem Foto befindet sich ein Link. Dieser führt dich auf die Homepage eines Tierschutzvereins. Dort findest du eine – soweit möglich – detaillierte Beschreibung des Hundes und Kontaktmöglichkeiten, wo du dein Interesse mitteilen kannst.

Die Tierschutzvereine haben in der Regel ihren Sitz in Deutschland. Sie unterhalten entweder eigene Tierheime im Ausland oder helfen in den staatlichen Hundelagern.

Du hast nun dem Verein mitgeteilt, für welchen Hund du dich interessierst. Manche Vereine stellen auch ein Formular zum Download bereit, denn sie möchten über die Interessenten für die Tiere einiges erfahren. Abgefragt werden z. B Wohnsituation, Berufstätigkeit, Hundeerfahrung usw.Ein Mitarbeiter des Vereins meldet sich und ihr vereinbart einen Termin für eine Vorkontrolle bei dir zuhause. Dieses Gespräch dient der Information für beide Seiten. War die Vorkontrolle erfolgreich, sprich der Verein ist bereit, dir den Hund zu vermitteln, wird ein Schutzvertrag aufgesetzt. Dieser beinhaltet auch die Zahlung einer Gebühr.

Etwa zwei bis vier Wochen später kann dein neuer Hund bereits bei dir sein.

Das solltest du wissen

Ich bin der Meinung, dass Tierschutz nicht an der Landesgrenze Deutschlands aufhören sollte. Deshalb bin ich grundsätzlich dafür, Hunde aus anderen Ländern nach Deutschland zu holen. Es gibt jedoch bestimmte Dinge, die du überlegen solltest, bevor du dich für einen ausländischen Hund entscheidest:

Löse dich von falschen Erwartungen

Ein Hund aus Osteuropa ist nicht dankbar und wird dir auch nicht am ersten Tag vor Freude in die Arme springen (vielleicht gibt es Ausnahmen). Rechne eher mit Angst, Zurückhaltung oder auch Aggression. Vielleicht hilft dir folgendes Gedankenspiel:Stell dir einmal vor, du wärst plötzlich in einer völlig fremden Umgebung. Du kennst dich nicht aus, es riecht merkwürdig, niemand ist da, den du kennst. Die Menschen sprechen eine fremde Sprache. Würdest du dich dem Erstbesten, der sich dir zuwendet gleich an den Hals schmeißen…? – Sicher nicht. Nun übertrage dieses Gedankenspiel auf deinen neuen Hund.

Es kommt Arbeit auf dich zu

Ich habe mal mitbekommen, dass Tierschützer gefragt wurden, ob die Hunde bereits leinenführig oder stubenrein sind und ob eine gewisse Grunderziehung bereits vorhanden ist. Hunde die ihr Leben lang auf der Straße verbracht haben, kennen keine “Stube” und mussten auch nie an der Leine laufen. Lange Rede, kurzer Sinn: Du musst dich darauf einstellen, dass dein neuer Hund – auch wenn er schon etwas betagter ist – alles erst lernen muss. Das bedeutet eine Menge Arbeit und kann, insbesondere was die Stubenreinheit betrifft auch Nerven kosten.

Rechne mit Problemen

Es kommt leider häufig vor, dass Straßenhunde misshandelt werden und Menschen gegenüber ängstlich bis aggressiv sind. Insbesondere haben diese Hunde oft ein Problem mit Männern. Bis sich ein solcher Hund eingelebt hat, braucht es keine Tage oder Wochen, es kann unter Umständen Monate oder gar Jahre dauern bis der Hund richtig angekommen ist. Ich spreche hier aus Erfahrung.

Auch ein zunächst gesund wirkender Hund kann krank sein. Die Lebensumstände insbesondere in den staatlichen “Tierheimen” hinterlassen Spuren. Die Massenhaltung dort ist ein idealer Nährboden für Krankheiten und Parasiten. Lass dich bitte von dem Tierschutzverein umfassend über dieses Thema aufklären und sprich auch die typischen Mittelmeererkrankungen an (Babesiose, Ehrlichiose, Leishmaniose).

Ein Hund aus dem Katalog?

Wenn es dir zu riskant ist, einen Hund nur anhand eines Fotos oder Videos im Internet auszusuchen, gibt es noch weitere Möglichkeiten. Viele Tierheime in Deutschland kooperieren mit Hundevereinen, die sich für den Auslandstierschutz stark machen. Auf diese Weise ist auch Bobby nach Deutschland gekommen. Weiterhin unterhalten Tierschutzvereine auch Pflegestellen in Deutschland, bei denen bereits Hunde leben und die man dort auch kennenlernen kann.

Prüfe den Verein

Man mag es sich kaum vorstellen, aber auch unter den so genannten Tierschützern gibt es schwarze Schafe. Informiere dich daher über den Verein so gut es geht. Nimm die Homepage genau unter die Lupe, suche nach Erfahrungen anderer. Stelle möglichst viele Fragen.  Lass dich auf keinen Fall zur Adoption eines Hundes drängen oder gar unter Druck setzen. Wenn du ein schlechtes Gefühl schon bei der Abwicklung der Formalitäten hast, dann tritt lieber rechtzeitig von der ganzen Sache zurück.

Meine Erfahrungen mit Bobby

Wie bereits erwähnt, war Bobby schon in Deutschland, und wir hatten ausreichend Zeit ihn kennenzulernen. Die ersten Wochen der Eingewöhnung waren nicht ganz einfach. Der Hund war ängstlich und unsicher, erschrak bei jeder Kleinigkeit, hatte Alpträume und machte dann unter sich. Vor meinem Mann hatte er Angst und reagierte ihm gegenüber sogar zeitweise aggressiv. Hier gab es nur zwei Möglichkeiten: Aufgeben oder durch! wir haben uns für letztere entschieden. Man braucht hier sehr viel Geduld und muss immer wieder versuchen, Kontakt zum Hund aufzubauen. Ich empfehle dir dazu meinen Artikel Fass mich nicht an. Auch solltest du immer wieder mit Rückschlägen rechnen.

Wir haben sehr viel mit Bobby gearbeitet, und der Hund zeigte sich sehr lernfreudig. Langsam fasste er Vertrauen, auch zu meinem Mann. Ab diesem Zeitpunkt ging es stetig bergauf.Wann war Bobby so richtig, endgültig hier angekommen? Ich würde schätzen nach ca einem bis eineinhalb Jahren.Doch trotz einiger Schwierigkeiten: Ich würde alles noch einmal genauso machen. Vor allem aber möchte ich Bobby nicht mehr missen. Er ist ein ganz besonderer Hund.

Schlusswort

Wenn du mich fragst, ob ich mir wieder einen Hund aus dem Ausland holen würde, beantworte ich diese Frage mit einem eindeutigen Ja! Ich weiß aber genau, worauf ich mich einlasse und bin bereit sehr viel Einsatz für das Wohlergehen eines Hundes zu bringen. Ich möchte dir auf keinen Fall davon abraten. Aber bitte gehe sehr überlegt an die Sache heran. Wenn du scheiterst, ist weder dir noch dem Hund geholfen, der sein Zuhause verliert.

Hast du auch einen Hund aus dem Ausland? Wie lief bei euch die Eingewöhnung? Wie lange hat es gedauert, bis der Hund dir und deiner Familie vertraut hat? Verrate es mir gern in einem Kommentar.

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Bitte Beachte: Das Kommentarfeld ist in erster Linie zur Diskussion Rund um den Blogartikel gedacht. Individuelle Fragen, die deinen Hund betreffen, können hier nicht beantwortet werden. Wenn du Hilfe im Alltag oder bei Problemen mit deinem Hund brauchst, nimmt bitte Kontakt mit mir auf.

63 Kommentare

  1. Jessica

    Hallo Bettina,
    toller und ausführlicher Artikel! 🙂 Ich möchte noch folgendes ergänzen: einen gut arbeitenden Verein erkennt man u. a. auch daran, dass die Tiere über das TRACES System angemeldet werden, wenn sie nach Deutschland kommen. TRACES ist ein EU-weit gültiges System, worüber alle Tiertransporte angemeldet werden. Das gilt dann natürlich nicht für Drittländer wie z. B. Türkei. Da wäre dann vermutlich ein Gesundheits-Check von einem türkischen Tierarzt ein wichtiges Dokument.
    Du hast es selbst im Beitrag angesprochen, auch bei Sura war es so: Aus Rumänien kam sie erstmal in ein Tierheim nach Deutschland. Einfacherweise in das, in dem ich bzw. wir selbst ehrenamtlich tätig sind. 😉 Da hatten wir dann ausreichend Zeit, sie kennen zu lernen. Gerade für mich ist das echt super gewesen, den Erst-Hund noch etwas länger kennen lernen zu können. Klar hatte ich schon Pflegehunde und auch im Tierheim oft mit den dortigen Hunden zu tun, aber das ist nochmal etwas anderes gewesen.
    Viele Grüße,
    Jessica

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    • Bettina

      Hallo Jessica,
      vielen Dank für dein Feedback. Du hast Recht: Ich glaube TRACES ist ein gutes Erkennungsmerkmal für einen seriös arbeitenden Verein. Auch Bobby ist so nach Deutschland gekommen.
      LG Bettina mit Rica und Bobby

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      • hille heinlein

        hallo ! danke für den tollen artikel.
        balou ist mein 10. hund. aber mein 1. aus dem ausland.
        balou ist ein waschechter rottweiler ( mein 5. übrigens ). in einem raum , es liegen pipitücher, macht er schon mal ( wenn es regnet 🤣 ) pipi. kein problem.
        das problem :
        er dreht völlig ab, wenn draussen lkw’s, busse, lt’s oder SUV’s sind. will angreifen.
        mit einer intensität, wie ich sie nie erwartet hätte……aber ich hätte es mir denken können. sicherlich viel angst ( vorgeschichte ).
        balou ist freundlich zu menschen. er ist ein schatz ❤️
        innerhalb von 4 wochen hat er meinen mann und mich geschafft …… wir lieben ihn ❤️.
        aber mit den grossen autos…..schwierig.

        das hatte ich noch nie.
        aber kein grund aufzugeben !
        einmal hier…….bleibt der hund….egal was passiert !

        mit freundlichen grüssen aus dortmund
        hille mit baloüüüüchen ❤️

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    • Anette Wagner

      Tja. Da kann ich mitreden. Ich habe vor 5 Monaten einen Hund aus Bulgarien geholt.Allerdings war alles anders als ich mir gedacht hatte.
      Der Hund war abgemagert, verwahrlost und größer als man mir sagte. Ich habe Bilder bekommen wo er jung war. Ganz zum Schluss, wo ich das Geld überwiesen habe, bekam ich ein Bild wie der Hund wirklich aussieht.
      Der größte Schock für mich war: als wir ihn abgeholt haben.
      Das möchte ich niemals!!!wieder erleben. Ich habe unendlich Glück, das er ein so großer toller Hund ist!!!
      Glg Anette

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  2. Hundebloghaus

    Hallo Bettina,
    das ist einer der informativsten und punktgenauesten Artikel die ich bisher zu dem Thema gelesen habe.
    Viele Menschen sind sich nämlich tatsächlich nicht über die Bandbreite bewusst, die ein Tierschutzhund aus dem Ausland mit sich bringen kann. Auch gibt es Fälle in denen der Hund tatsächlich nie eine derartige Bindung zum Besitzer aufbaut, wie man es sich vielleicht erhofft hat.
    Danke für deinen großartigen Artikel, werde ihn für Verweise im Hinterkopf behalten.
    Liebe Grüße
    Danni

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    • Bettina

      Hallo Danni,
      vielen Dank für deine lieben Zeilen. Das geht ja runter wie Öl. 🙂
      Mir liegt dieses Thema sehr am Herzen, weil ich auch immer wieder mitbekomme, welche Erwartungen die Menschen an den Hund haben und wie schnell Überforderung eintritt, wenn die Erwartungen nicht erfüllt werden.
      LG Bettina mit Rica und Bobby

      Antworten
  3. Eva

    Huhu,
    Ich finde den Artikel total spannend, zwar war Kylar kein Hilfsbedürftiger Hund von der Staße aber auch er kommt aus dem Ausland und darüber haben wir uns vor der Anschaffung keine Gedanken gemacht. Mitlerweile lebt man ja Gefühlt in der EU und nicht in Deutschland. Aber bestimmte Krankheiten sind in Deutschland nicht so vertreten. Zum Beispiel Herzwürmer, da man Kylar noch nicht testen kann, das ist Zeit abhängig, darf er nicht alle Wurmkuren was wirklich hinderlich ist.
    Trotz intensiver Vorbereitung auf den Hund haben wir uns so vieles anders vorgestellt und ich hab den größten Respekt vor den erzogenen Hunden dieser Welt und deren Herrchen die sich so viel Mühe geben. Als nicht Hundehalter hab ich diesen Aufwand nie gesehen und ich will mir gar nicht vorstellen wie ein Angsthund ist. Ich wäre wohl total am verzweifeln, mich hat es total aufgewühlt als Kylar Angst vor den Asylbewerbern hatte, das Heim ist um die Ecke. Am Ende ist mir aufgefallen das er nur Angst vor dunkelhäutigen hat oder Frauen mit Kopftuch. Aber auch das haben wir gemeistert. Hat aber ein Hund Angst vor jedem Mann wird es zum Spießrutenlauf.
    Ich bedanke mich für den tollen Artikel der hoffentlich einigen erreicht und wach macht, so dass man sich bewusst dazu entscheidet, eine schwierige Aufgabe an zu nehmen.
    Liebe Grüße Eva und Kylar

    Antworten
    • Bettina

      Hallo Eva,
      vielen Dank für deinen Kommentar. Es freut mich sehr, dass dir mein Artikel gefällt.
      Ich muss ehrlich gestehen, als wir 2010 Rica zu uns holten, hatte ich von Hunden so gut wie keine Ahnung. Ich holte mir damals ein paar Hundebücher aus der Bücherei und war der Meinung, alles Weitere würde sich schon irgendwie ergeben. Dann die schlechten Erfahrungen mit unserer ersten Hundetrainerin. All das hat mich aber stark gemacht und mich dazu gebracht, mich selbst weiterzubilden. Jetzt möchte ich anderen gern helfen.

      Als wir Bobby adoptierten, wussten wir, dass es nicht leicht werden wird. Aber ich habe es als meine Aufgabe angenommen, Bobby zu einem alltagstauglichen Hund zu erziehen, und es hat geklappt.

      Ich wünsche dir mit Kylar eine ganz tolle und glückliche Zeit.
      LG Bettina mit Rica und Bobby

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  4. Bea

    Ein sehr schöner Artikel.
    Ich habe eine Hündin aus Portugal, die inzwischen seit fast sieben Jahren bei mir lebt.
    Als ich sie bekam hatte sie vor allem Angst. Menschen, Straßenverkehr-besonders Bussen, Kinderwagen, Stöcken jeder Art usw.
    Es hat ungefähr ein halbes Jahr gedauert, bis sie sich das erste Mal auf den Rücken gedreht und es genossen hat, dass ich ihr den Bauch kraule. Und sie ist bis heute kein großer Kuschler. Was mir mit am Meisten ausgemacht hat. Inzwischen ist es aber in Ordnung für mich.
    Mit der Zeit hat sie die Angst verloren, aber man sieht sehr deutlich, dass es so wichtig ist, dass Hunde in den ersten Wochen so viel wie möglich erleben. Es passiert immer noch, dass sie mit einer Situation überfordert ist, aber meist meistern wir es gemeinsam ganz gut.
    Es passiert aber auch, dass ich voller Stolz und auch Verwunderung meinen Hund anschaue und sehe, wieviel wir geschafft haben. Wenn sie mit mir auf einer Mittelinsel steht und um uns rum der Verkehr tobt und sie keine Miene verzieht zum Beispiel. Wo sie früher so gestresst war, wenn wir an einer stärker befahrenen Straße entlang gelaufen sind.
    Dankbar war und ist sie mir bis heute nicht. ???? Sie ist eher eine Art Freigeist, die es zwar inzwischen zu schätzen weiß, dass ich sie nach einem Spaziergang im Regen trocken rubbel und die Vorzüge einer weichen Matratze genießt, aber sie macht auch heute noch gerne ihr Ding. Und ich lasse sie in einem Rahmen, in dem sie sich und andere nicht gefährdet.
    Viel Spaß haben wir beim Rad fahren und Tricks lernen.
    Da ist sie Feuer und Flamme.
    Ob ich wieder einen Hund aus dem Ausland ein Zuhause geben würde? Ich denke, wenn ich wieder das Gefühl habe, dass er zu mir passt: ja.

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  5. Marion

    Hallo Bettina, dein Artikel spricht mir aus dem Herzen. Auch mein Hund kommt aus Rumänien. Als ich Sina vor fast zwei Jahren zu mir genommen habe war sie schon ein viertel Jahr in Deutschland und hatte in dieser kurzen Zeit schon drei Frauchen. Die erste hat sie über einen Verein noch Deutschland geholt, hat aber wohl nicht damit gerechnet das so ein Hund noch nichts kann. Sie war damit total überfordert. Nach sechs Wochen wurde Sina dann von der Polizei beschlagnahmt und kam in eine Pflegestelle. Dort wurde sie von zwei Freundinnen mal in der eine mal in der anderen Wohnung betreut. Nach weiteren sechs Wochen kam sie dann zu mir. Sie war sehr ängstlich und teilweise auch richtig panisch. Sie ist mir mehrfach vor lauter Angst aus Halsband und Geschirr ausgebückst und war nur schwer wieder einzufangen.Wir haben viel miteinander gearbeitet. Haben Vertrauen aufgebaut. Sie hört jetzt aufs Wort und kann auch ohne Leine laufen. Sie hat immer noch Angst das sie mich wieder verliert. ES hat viel Arbeit , manchmal auch Angst und Verzweiflung gekostet aber heute ist Sina der beste Hund den ich mir vorstellen und ich würde es immer genauso wieder machen.
    Ich wünsche allen die einem Hund aus dem Ausland ein Zuhause geben möchten viel Kraft und Ausdauer. Essen lohnt sich.

    Antworten
    • Bettina

      Hallo Marion,
      vielen Dank für deinen Kommentar. Es passiert leider häufiger, dass Hunde aus dem Ausland geholt werden, die Halter dann überfordert sind und die Hunde dann herumgereicht werden. Zum Glück hat Sina ein tolles Zuhause gefunden. 🙂 Viel Freude weiterhin mit ihr.
      LG Bettina mit Rica und Bobby

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  6. Judith

    Jule ist der zweite Hund aus dem Ausland, den wir bei uns aufgenommen haben. Beim ersten Hund haben wir die klassischen Anfängerfehler gemacht, obwohl wir (unter der Hand) vor der Vermittlungsstelle gewarnt wurden.
    Damals dachte ich ganz naiv, dass mit viel Liebe und noch mehr Konsequenz jeder Hund lernfähig ist.
    Der Hund, den wir damals bekamen, hatte noch nie unter Menschen gelebt, sondern wurde direkt als Welpe in den Tiertransporter nach Dtl. gepackt. Zusammen mit seinen Geschwistern und seiner Mutter. Hier in Dtl. kam er in einen Zwinger und nach und nach wurden alle Familienmitglieder vermittelt. Wir bekamen den letzten Hund (er war zu diesem Zeitpunkt einjährig) aus diesem Wurf. Die Papiere schienen alle in Ordnung (heute wissen wir, dass es merkwürdig ist, dass der Hund direkt von der Strasse nach Dtl. kam – aber er sechs Wochen zwischen der ersten und zweiten Impfung im Tierheim des Herkunftslandes gewesen sein soll). Der Hund kam bei uns an und war total durch den Wind. Er drückte sich in den hintersten Winkel und vermied jeden Menschenkontakt. Gefressen hat er nur, wenn ich ihm das Nassfutter mit der bloßen Hand vor die Schnauze gehalten habe. Meinem Mann und meinem Sohn ging er total aus dem Weg. Drei Wochen ging „das Spiel“ so. Dann besuchte uns eine Freundin der Tochter. Da änderte sich das Verhalten des Hundes schlagartig. Er knurrte tief und kehlig, fletschte die Zähne und schnappte nach der Tochter und deren Freundin. Wir schlossen die Wohnzimmertüre und warteten ab, dass der Hund sich wieder beruhigt. Am Abend legte sich der Hund in sein Körbchen an meinem Bett. Als meine Kinder (wie jeden Abend) zum Gute-Nacht-sagen ans Bett kamen, tickte der Hund wieder aus. Kehliges Knurren, geduckte Haltung. Wir sperrten den Hund ins Wohnzimmer. Am Morgen legte ich ihm das Halsband an und führte ihn in den Garten zum pisseln. Danach war sein Nervenkostüm ganz durch – und ich konnte ihn nur noch in eine Hundebox sperren. Bevor er auch nach mir schnappte. Wir riefen die Vermittlungsstelle an und brachten den Hund zurück. Anfangs wollten sie den Hund nicht zurücknehmen (obwohl im Vertrag stand, dass wir ein dreiwöchiges Rückgaberecht haben, wenn es nicht geht) Erst als ich sagte, dass ich in diesem Fall den Hund ins Tierheim bringen werde, lenkte die Leiterin der Vermittlungsstelle ein.
    Später lernte ich, dass Hunde „sensible Phasen“ haben, in denen sie ein Verhalten erlernen – oder eben nicht. Und wenn diese Phase verpasst wird, dann kann man diese später auch nicht nachholen. „Unser Hund“ hatte vor allem Angst. Wald. Wiese. Menschen. Haus. Zimmer. Der einzige Ort, an dem er sich wohlgefühlt hatte, war mitten in der Stadt. Dort erlebte ich ihn tiefen-entspannt.
    Angeblich wurde dieser Hund als Zweithund weitervermittelt – damit er einen Ersthund hat, der ihm zeigt, wie man sich als Hund bei Menschen verhält.
    Ich habe erst hinterher verstanden, was alles nicht in Ordnung war bei uns und dem Hund.
    Obwohl wir der Vermittlungsstelle gesagt haben, dass wir blutige Hundeanfänger sind, bekamen wir einen Hund vermittelt, der keinerlei Erfahrung mit Menschen hatte.
    In der Vermittlungsstelle verbrachte er ein halbes Jahr in einem hundegerechten Stall. Freilauf hatten alle Hunde in einem Hof, der etwa 10 auf 10 Meter groß war.
    Zwischenzeitlich haben wir wieder einen Hund aus dem Tierschutz. Aber von einer seriösen Vermittlungsstelle. Sie kam zu uns als Pflegehund – weil sie mit anderen Hunden nicht klarkommt. Sie ist total menschenfreundlich – doch bei Hunden benimmt sie sich absolut daneben. Wir haben Einzelunterricht und Gruppenstunden gehabt – doch das Verhalten wird nicht anders. Der Einzelunterricht war kostenfrei, denn das wichtigste Ziel der Organisation war, unserem Hund ein gutes Zuhause zu vermitteln.
    Ich weiß nicht, ob ich noch einmal einen Hund aus dem Tierschutz übernehmen würde. Eher nein. Denn neben den Macken – die den Alltag ziemlich erschweren, können noch unwägbare Tierarztkosten dazukommen. Z.B. durch die typischen Mittelmeerkrankheiten wie Leishmaniose.
    Ich träume davon, dass ich eines Tages meinen Hund mal von der Leine loslassen kann – doch die Erfahrung zeigt, dass manche Verhaltensweisen nicht mehr veränderbar sind. Wir bekam unsere Hündin mit sieben Jahren. Und so wie es scheint, wurde sie schon einige Male als Bumerang-Hund zurückgegeben.
    Statt Hunde aus Rumänien und Spanien zu adoptieren, erscheint es mir klüger, die Kastrationen vor Ort zu unterstützen.
    Unsere Hündin kommt z.B. aus Spanien. Im Winter (sobald die Tagestemperatur unter 25°C fällt) friert sie. Im Sommer legt sie sich bei der allergrößten Hitze auf das Wellblech und brät sich mit Genuss in der Sonne. Seit diesem Sommer ist uns klar, dass sie sich am allermeisten nach der Wärme und der Sonne sehnt. Im Moment überlegen wir uns, ob wir ihr eine Heizdecke fürs Körbchen kaufen. Denn Wärmeflaschen findet sie fantastisch.
    Auch wenn Tierschutzhunde verlockend günstig erscheinen, würde ich jedem davon abraten. Denn die Folgekosten stehen in keinem Verhältnis zum „Einkaufspreis“.
    Wir hatten Glück mit unserem ersten Hund. Er hat niemanden ernsthaft verletzt – aber es kann auch anders kommen. Denn ein Tierschutzhund ist immer ein Risiko.

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  7. Susan

    Hallo…….Seit 1.5 Jahren wohnt Layla bei uns……Eine kleine gumänische strassenmischung. Anfangs war ich sehr skeptisch. Meine Schwester hat svhon länger eine etwas schwierige hündin. Doch unser probetag zuhause verlief sehr harmonisch und wir entschieden dass layla einziehen darf. Anfangs hatte sie vor allem angst: stöcke, geschirrklappern, Busse und Lkw sowie traktoren, andere hunde, hektische Bewegungen. Aber vor allem Wasser. Es ist fast unmöglich ihr die Pfoten zu säubern oder gar zu waschen…… Im Gegenzug ist sie sehr verschmust und anhänglich, hst jedoch aber auch ihr stures köpfchen. Ein Familienleben ohne unsere layla können wir und gar nicht mehr vorstellen. Wenn ich aber berichte lese oder höre bin ich jedoch sehr froh eine so liebe Hündin bekommen zu haben. Sie macht uns bis auf das Futter ( verträgt kein fertigfutter)keine Probleme. Im gegenteil. Sie gibt uns sehr viel. Der dankbare Blick bei Gewitter (und sonstigen beängstigende Geräusche)wenn wir für Sie da sind spricht für sich. Und meine depressiven Phasen haben sich zudem auch gebessert. Wir hatten da wohl echt Glück mit unsrer zuckerschnut.

    Antworten
  8. Gitta Brandhuber

    Hallo, ich kann von meiner Erfahrung mit rumänischen Strasse Hunden berichten. Erst mal: der obige Beitrag ist sehr objektiv und wichtig! Seit beinahe 5 Jahren ist Paul bei uns. Er kam aus Bukarest und hatte grosse gesundheitliche Probleme. Haut, Lunge, Verdauung und Bewegungsabläufe machten ihm Stress und er war erst 4 Monate alt. Paul war mein erster Strassen hund nach vielen anderen Hunden. Von Anfang an aber stellte ich fest dass er etwas besonderes war und ist. Noch nie hat mich einer meiner Hunde so sehr gefordert aber er war von Anfang an mein absoluter Seelenhund. Wie ich bereits erwähnt habe ist der Artikel super, in einem jedoch kann ich nicht zustimmen. Strasse Hunde zeigen sich sehr wohl dankbar auf ihre Art. Ich habe bald bemerkt dass Paul trotz der erlittenen Qualen ein grosses Herz hat. Da kam der Gedanke auf, ihn zum Therapiehund zu machen. Ein guter Plan. Seit 2 Jahren arbeite ich mit ihm zusammen in Seniorenheim und Rehakliniken. Paul macht diese Arbeit mit grosser Hingabe in der Zwischenzeit macht das auch die griechische Strassenhündin meiner Tochter ebenso fantastisch. Wie die Artikelschreiberin würde ich nur noch Strassenhunde nehmen aber es sei gewarnt: Als Ersthunde am besten Welpen holen, viel Zeit und Liebe investieren, Geduld haben! Und immer damit rechnen dass Strassenhunde ein bissi schlauer sind als man vermutet. Mittlerweile mache ich Vorkontrollen für den Verein animal.souls den ich allerwärmstens empfehlen kann. Leider gibt es bei den Vereinen auch unseriöse schwarze Schafe.

    Antworten
    • Bettina

      Hallo Gitta,
      vielen Dank für dein ausführliches Feedback. Es freut mich, dass du so positive Erfahrungen gemacht hast. Auch ich liebe meinen Bobby über alles, obwohl es auch bei uns am Anfang nicht leicht war.
      Wenn man einen Artikel schreibt, dann verfolgt man in der Regel ein bestimmtes Ziel. So ist es zumindest bei mir. Mein Ziel ist hier ganz klar, dass die Menschen sich von falschen Erwartungen lösen. Ich nehme nur das Beispiel, mit dem ich meinem Artikel begonnen habe. Das ist keine ausgedachte Geschichte, sondern hat sich wirklich in der Facebook-Gruppe des Tierschutzvereins, von dem Bobby kommt, so zugetragen. Ich möchte, dass die Menschen sachlich an die Adoption eines Hundes herangehen – zum Wohle der Hunde.
      Liebe Grüße
      Bettina mit Rica und Bobby

      Antworten
      • gitta brandhuber

        Hallo Bettina,
        ich stimme Dir auch zu 100 % zu. Sich einen Hund anzuschaffen sollte prinzipiell sehr gut überlegt sein, einen Strassenhund erst recht. Ich wollte nur Mut machen…. auch bei uns sind schon Tränen geflossen und es ist oft nicht einfach aber es lohnt sich durchzuhalten, es sind eben ganz besondere Hunde… aber wem erzähl ich das????

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  9. Silvi

    Unsere Familien-Hunde kommen schon seit Jahrzehnten aus dem Ausland. Früher waren es ausrangierte Windhunde aus Spanien. Zur Zeit sind es zwei Französische Bulldoggen. Unser Odin wurde in einer ungarischen Puppy mill geboren und von seinem Züchter im Alter von 4 Wochen in ein Tierheim abgeschoben, weil in einer seiner Augenhöhlen eine matschige Masse statt einem gesunden Auge war. Er war unnütz, weil nicht zu verkaufen. Noch Glück gehabt, dass er nicht getötet wurde.
    So kleine Kerlchen, die zum einen das Pech haben unter katastrophalen Umständen auf einer Zuchtfarm geboren zu werden und dann noch ihrer Mutter zu früh weggenommen werden, können niemals eine für Welpen so wichtige natürliche Sozialisierung durch ihre Mutter erfahren. Odin hat zum Beispiel 1 ganzes Jahr gebraucht, bis ich sagen konnte, er ist stubenrein. Er war ständig aufgedreht wie ein Duracell Hase. Also haben wir unsere Vorsätze nur noch einen Einzelhund zu halten über Bord geworfen und unseren Loki aus einer Auffangstation von Gran Canaria geholt, der als 9 Monate alter Welpe aus der örtlichen Tötungsstation gerettet worden war. Er war krank und psychisch gestört, weil er sein ganzes junges Leben alleine im Garten seiner Familie verbracht hatte. Es hat lange gedauert, bis wir sein Vertrauen und seinen Respekt hatten.
    Alle Arbeit und Mühen, Geduld und Liebe, jeder Cent den wir für unsere Auslandshunde in Arztkosten investieren mussten (bei Odin, 3 Jahre alt, waren es ca. 8000€ für verschiedene Operationen) haben sich gelohnt.
    Wir hatten stets Familienhunde, die uns ihr Herz geschenkt und und glücklich gemacht haben.
    In einen Nothund aus dem Ausland darf man nicht die gleichen Erwartungen setzen, wie in einen behüteten Welpen, der nach angemessener Zeit die Mama und den erfahrenen Züchter verlässt. Es ist Arbeit. Man braucht Geduld. Man darf nicht aufgeben, weil es schwierig wird (Loki hat uns im ersten Jahr mehrfach blutig gebissen).
    Mit Liebe, Geduld und einer stetigen konsequenten Erziehung wird alles gut…für alle Beteiligten.

    Antworten
  10. Tanja

    Hallo Bettina,
    Das ist ein wirklich schöner, ausführlicher Artikel. Es ist alles beschrieben, auf was man sich einstellen muß. Wir haben 2015 einen Hund aus dem Tierschutz aus Zypern ein Zuhause gegeben.
    Nachdem unsere Hündin nach liebevoll erfüllten 16 1/2 Jahre alte Hündin eingeschläfert werden mußte, stand fest, daß wieder ein Hund bei uns einzieht. Ich war auf die Seite eines Tierschutz-Vereins gestoßen, die mich seit dem Tag nicht mehr losgelassen hat. Auf dieser Seite sind Welpen, große, kleine, alte Hunde, Hunde mit Handicap oder anderen Organisationen aus Zypern und Rumänien. Einige sind auch schon in Pflegestellen in Deutschland, wo man die Fellnase kennenlernen kann.
    Wie Du schon geschrieben Hast, ist es herzzerreißend, wenn man diese ganzen traurigen Augen und Bilder sieht. So viel es mir sehr schwer, welches der richtige Hund sein sollte, da wir noch 2 Katzen (10 & 17) zu Hause hatten.
    Nun hatte ich mir einen kleinen Welpen ausgesucht. Eine Labbi-Mix-Hündin. Nächster Schritt war, mit der Vermittlerin aus Deutschland Kontakt aufzunehmen. Erst waren es E-Mails mit Fotos von uns, unserer Wohnung und Garten. Als ich dann mit ihr telefonierte, kamen wir auf das Thema mit unserer Wohnung. Die Größe war in Ordnung, aber im 1. Stock. Die Vermittlerin sagte, es wäre schön, wenn ich dem Welpen ein zu Hause geben würde, aber sie bleibt ja nicht klein. Wenn sie mal nicht laufen kann oder im Alter, könnte ich den Hund mit meiner zierlichen Statur (sie hatte mich ja auf dem Foto gesehen) nicht die Treppe hoch tragen.
    Das war ein Punkt, den hatte ich überhaupt nicht bedacht. Daran sollte man bei der Auswahl des Hundes mitbedenken.
    Also schaute ich weiter. Auch die Vermittlerin wollte nach dem geeigneten Hund für uns suchen.
    Und dann fand ich unseren Amigo. Bei seinem Bild schlug mein Herz genauso, wie bei unserer alten Hündin. Somit war es entschieden. Amigo sollte bei uns ein Zuhause bekommen. Und zum Glück hatte er die gleiche Vermittlerin, mit der ich schon telefoniert hatte. Am 12.12.2015 konnten wir unseren Amigo vom Hamburger Flughafen abholen. Er war schon gechipt, geimpft (EU-Ausweis), war vorher noch kastriert worden. Auch würde ein Katzenverträglichkeitstest gemacht, den er mit Bravour bestanden hat.
    Am Flughafen waren noch mehrere neue aufgeregte Hundbesitzer. Auch von der Organisation waren mehrere Menschen dort, die uns für unsere Antworten zur Seite standen. Auch gaben sie uns noch viele hilfreiche Tipps. Dann kamen die Hunde und alle waren überglücklich. Völlig geschafft kamen wir dann endlich um 4.20 zu Hause an und bräuchten alle erstmal eine kräftige Mütze Schlaf.
    Ja, was soll ich sagen, nach der ganzen Freude kam dann erstmal die Ernüchterung. Mit der Erziehung wird schon gut klappen. Wir hatten vorher einen Spitz gehabt, die ja auch nicht einfach zu erziehen sind. So schwierig kann das ja nicht sein. War es aber. Amigo hatte vor allem Angst. Der Geländewagen unseres einen Nachbarn, unser anderer Nachbarn, der Bart hat und dunkelhäutig ist, vorbeifahrenden Auto, andere Menschen auf der Straße, etc. Es wäre einfacher zu sagen, wovor er nicht Angst hatte. Das einzige, was wir wußten, daß er über den Zaun einer Kläranlage entsorgt worden war und wohl als Jadghund ausgebildet werden sollte, aber dazu wohl nicht „getauft hat, da er kein Wasser mag (außer in der Badewanne – das ist hja auch warm). Also mußten wir immer Stück für Stück arbeiten. In den Garten setzen und den Nachbarn bitten den Geländewagen laufen zu lassen, damit Amigo merkt, daß es gar nicht schlimm ist. So haben wir jedes Angstproblem nach und nach bewältigt. Nicht mit Macht alles auf einmal. Hinzu kommt noch, daß Amigo ein Beagle-Pointer-Mix ist. Beagle stur mit eigenem Kopf und Pointer der sanftmütige Riese. Also sanfte-„strenge“ Erziehung. Aber es hat sich gelohnt. Stubenreinheit war in einer Woche da. Den Rest haben wir mit Hundeschule, Geduld und Spucke hinbekommen.
    Man merkt aber, daß er Südländer ist. Er brutzelt in der Sonne, bis er fast ar ist. Und legt sich das noch liebend gerne auf die schwarzen Terrassenplatten.
    Und Wasser von oben ist doof, am Bauch auch. Und an den Pfoten sowieso. Deswegen wurde der Weg auch trocken geleckt, bevor er gelaufen ist. Aber das alles meistert er jetzt prima. Nur Pfützen umgeht oder überspringt er immer noch, weshalb er von uns liebevoll den Spitznamen HASE bekommen hat. ????
    Jetzt zeigt er dem Welpen (auch Angsthund) meiner Freundin, daß alles gar nicht schlimm ist, wenn man dem Frauchen vertraut.
    Und seit Februar 2017 kann Amigo auch in den Feldern ohne Leine laufen. Ich muß nur die Augen nach Regen und Hasen aufhalten und ihn dann wieder anleinen. Denn dann kommt der Jagdhund durch. Sonst ist er gut abrufbar.
    Auch wenn es viel Zeit in Anspruch nimmt und man immer wieder Rückschläge hat. Und man schon am Zweifeln ist, ob man das richtige getan hat, es lohnt sich. Man darf nicht aufgeben, laaaaangen Atem und Durchaltungsvermögen haben. Dann ist der Erfolg und die Liebe des Hundes sicher. Manchmal bleiben immer einige Macken, besonders bei älteren Hunden. Egal ob aus dem Ausland. Und wie Bettina schon in ihrem Artikel geschrieben hat, wir müssen uns in die Lage der Hunde versetzen, wie wir uns fühlen würden.
    Wer sich das alles überlegt hat und alles auf sich nehmen möchte, dann kann ich auch nur zu einem Hund aus dem Tierschutz raten. Ich würde es immer wieder machen, Egal, wie lange die kleine Fellnase braucht, um anzukommen.

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    • Bettina

      Hallo Tanja,
      Vielen Dank für deinen ausführlichen Bericht. Ja, es ist nicht immer leicht mit den Hundis. Doch hat man erst mal das Vertrauen gewonnen, geben sie uns sehr viel zurück.
      Unser Bobby ist nun bald 3 Jahre bei uns. Er hat sich prima eingelebt und ist ein fröhlicher Hund. Was jedoch wahrscheinlich nie vergeht ist seine Berührungsangst. Von uns, seinen Menschen lässt er sich problemlos anfassen. Andere dürfen das jedoch nicht. Aber dann ist das eben so. Wir lieben unserem Bobby und würden immer wieder einen Hund aus dem Tierschutz adoptieren.
      LG Bettina mit Rica und Bobby

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  11. Jules

    Hallo Bettina.
    Vielen Dank für diesen Artikel.
    Mein Lebensgefährten und ich haben uns anfang der Jahres auch für einen Hund entschieden. Mir war von vorne an klar, dass es kein Welpe werden soll, ondern ein Hund aus einem Tierheim oder halt Ausland.
    Ich verfolgte jegliche Organisationen auf facebook die Hunde zur Vermittlung „anboten“.
    Nach winiger Zeit fiel ich auf ein Schwesternpaar aus Süsspanien und verliebte mich sofort in Sanny.
    Wie du beschrieben hast, nahm ich Kontakt zur Frau auf, und wir telefonierten erst mehrere Stunden miteinander. Sie klärte mich über die Situation der Hunde auf, wie sie von Karakter sind auf was wir acht geben müssen bei adoptieren Hunde usw. Ich blieb dabei. Ich wollte Sanny zu uns holen. Die Frau kam mit einer Partner der Organisation zu uns nach Hause, um sich ein Bild von uns und unserem Zuhause zu machen. Da wir ein Haus mit 33 Ar besitzen waren sie sehr schnell überzeug und da ich schone Hundeerfahrung hatte. Am gleichem Tag wurde der Schutzvertrag unterschrieben und Schutzgebühren wurden am folgendem Tag überwiesen.
    Nach einer Woche (schon) wurde Sanny von Spanien nach Luxemburg transportiert. Mit einer spezieller Spedition für lebende Tiere. Leider war sie länger unterwegs als von der Spedition angegeben so das sie fast 30 Stunden unterwegs war, die arme Maus. Erst abends um halb 10 konnten wir sie in Empfang nehmen. Sie war so ängstlich und wollte garnicht aus dem Lkw. Als sie aber dann draussen war, gab es eine herzliche begrüssung.
    Und so began unser neues Lebensabschnitt mit Sanny, die wir umbenannten auf Tyra.
    Soe war, wie von der Organisation vorhergesagt, sehr sehr anhänglich. Sie verfolgte mich überall hin, gal ob ich aufs klo ging oder nur schnell was in den Flur holen ging. Sie konnte nicht sitzen/liegen bleiben. Anfangs ging sie auch auf jeden Menschen zu. Weil sie glaubte sie würde mit genohmen werden, die person würde sie adoptieren. Aber nach einiger Wochen hatte sie verstanden dass sie zuhause angekommen ist. Sie hat 5 Jahren, kennt aber kein Spielzeug und intressiert sich auch nicht dafüe. Sie hat einen sehr hohen Jagdinstinkt. Den sie aber nicht zum spass hat, sondern sein überlebenksinstinkt ist. Sie ist sehr sehr verschmust. Lernt aber sehr schnell. Sie ist weder agressif noch zurückgezogen. Sie geniesst jede streicheleinheit. Man konnte/kann duch einige Bewegungen und Handlungen sehen, dass sie geschlagen wurde. Sie hat auch kleine narben auf dem Kopf. Für jemanden der 5 Jahre lang mit seiner Schwester im hinterhof, angegettet, auf Beton schlafend, ums überleben kämpfte, hat sie sich nach 8 Monaten sehr gut eingelebt und geniesst sein Leben in vollen zügen. Jeder Spaziergang ist pure Freude. Sie liebt das Autofahren. Vor 2 Monaten hing es nach Südfrankreich. La Grande Motte. Für sie das erste mal am Meer und Strand. Sie geht nur zur abkühlung ins wasser (auch hier in Luxemburg) und dennoch sah man ihre Lebensfreude und Dankbarkeit in ihrer Augen.
    Und heute ging sie zum ersten mal durch Schnee. ????
    Wir sind so dankbar und würde sie für nicht auf der Welt wieder hergeben.
    P.s. seime Schwester wurde übrigens auch in eine Famillie vermittelt. ????

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    • Bettina

      Hallo Jules,
      vielen Dank für deinen schönen Bericht. Toll, dass ihr so viel Freude mit eurem Hund habt. Mit unserem Bobby geht es uns genauso. Die Anfangszeit war schwierig. Aber wir haben die meisten “Baustellen” haben wir in den Griff bekommen. Um nichts in der Welt würden wir Bobby wieder hergeben wollen.
      LG Bettina mit Rica und Bobby

      Antworten
  12. Ingo

    Hallo ich habe einige Artikel aufmerksam gelesen. Wir haben vor eineinhalb Jahren eine Hündin aus Rumänien adoptiert und sind glücklich mit unserer Nala doch ist auch sie wohl misshandelt worden und nur knapp der Tötung entkommen. Sie ist auch nach der ganzen Zeit immer noch sehr scheu und wir können sie nicht anfassen. Alles andere ist eigentlich schon viel besser geworden sie liegt bei uns und geht auch an uns vorbei wenn sie irgendwo hingehen will aber streicheln ist partout nicht drin! Sie kommt wenn sie wir rufen dann kommt sie auch. Dennoch denke ich manchmal das sie vielleicht nur rumänisch kann und den rest nicht versteht.
    Kann jemand sagen ob Nala mich überhaupt VERSTEHT? Ich bin nicht sicher ob sie Kommandos überhaupt versteht? Muss ich Kommandos auf rumänisch üben?

    Grüße Ingo Dobusch

    Antworten
    • Bettina

      Hallo Ingo,
      bei der Eingewöhnung von ehemaligen Straßenhunden sprechen wir oft nicht von Wochen oder Monaten, sondern von Jahren. Also bleibt weiter dran mit eurer Hündin. Was das Anfassen lassen betrifft, ist ebenfalls Geduld gefragt. Zu dem Thema habe ich hier im Blog ebenfalls eine Artikel geschrieben.
      Du musst kein rumänisch mit deinem Hund sprechen. Hunde verknüpfen Wortsignale oder Sichtzeichen mit bestimmten Verhaltensweisen. Du baust das gewünschte Verhalten auf. Erst wenn es zuverlässig gezeigt wird, führst du das Wortsignal ein, damit keine falsche Verknüpfung entsteht. Auch hier gilt üben üben üben, und dabei wünsche ich dir viel Spaß und Erfolg.

      LG Bettina mit Rica und Bobby

      Antworten
    • Wencke Both

      ich kann mich dem nur anschließen.ich habe selber schon Hunde aus Spanien,u.a. aus tötungstationen gehabt.und diesmal einen aus rumänien.
      sicher gibt es immer solche und solche…aber mal von der Angst bzw schlechten Erfahrungen,was man teils ‘leichter”(in Anführungszeichen gesetzt)raus bekommt,konnen auch jene wie mein Loui aus ländlichen Regionen,wo die Welpen schon in die Gene mitbekommen,wenn Elterntiere keine und wenn nur schlechte Erfahrungen miit Menschen gemacht haben.
      einen Hund der in der prägephase soviele wichtige Alltagsdinge die in Deutschland nun mal normal sind nicht gelernt hat,müssen imner wieder aufs neue abgerufen werden,das lernen sie nicht wirklich mehr.
      aber aber mein Loui hat sich mit Geduld,liebe und Konsequenz super entwickelt und ist ich ein ganz besonderer Hund
      was man auch nicht vergessen darf,das gerade in Rumänien so gut wie jeder Hund Herden bzw hüttehundgene in sich trägt.was sich in territorialen Mustern äussert..

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  13. Sina

    Hallo 🙂
    wir haben seit etwas über einem Monat einen rumänischen Welpen bei uns aufgenommen. Als er zu uns kam war er knapp 4 1/2 Monate alt. Ich muss sagen, als das Thema Auslandshund bei uns aufkam haben wir uns natürlich auch mit den Problematiken auseinander gesetzt. Als das ganze wie auch von dir im Artikel beschrieben mit Vorkontrolle und allem drum und dran spruchreif wurde und der Vertrag unterschrieben war fängt man wirklich nochmals an sich ganz andere Gedanken und Sorgen zu machen. Wir haben unseren kleinen Schatz vorher außer auf Bildern nicht gesehen. Er wurde mit seinen Geschwister (10 insgesamt) und seiner Mutter auf der Straße gefunden als die kleinen gerade einmal 2 Wochen alt waren. (Für mich ein wichtiger Punkt da ich mir als Hundanfänger einen Hund mit einschneidender Vorgeschichte nicht zugetraut hätte). Er wurde dann quasi direkt vom Tierheim in Rumänien mit einem Spezial Transporter zu uns gebracht.
    Natürlich hat sich sein Charakter und Wesen in diesen knapp 4 Wochen mit Sicherheit noch nicht ganz gezeigt aber ich würde es definitiv genauso wieder machen. Er ist einfach super. Stubenreinheit war innerhalb einer Woche durch (Natürlich müssen wir Morgens zum Beispiel schnellgenug sein aber das ist denke ich ganz normal), Leinenführigkeit von Tag 1 als hätte er nie was anderes gemacht. Die ersten 3-4 Tage wurden Leute die uns entgegen gekommen sind erstmal angeknurrt und angebellt nach dem Motto nicht näher kommen aber auch das ist zwischenzeitlich kein Thema mehr. Im Gegenteil Frauen werden freudig begrüßt als würde man sie jeden Tag sehen. Natürlich bringt so ein Tier auch seine Macken mit, Thema Futterneid und generelle Ressourcenverteidigung hat uns die letzten 4 Wochen auf Trab gehalten. Konsequente Erziehung und ganz viel Verständnis wieso weshalb warum haben aber auch hier geholfen.
    Generell finde ich es richtig, dass jeder der sich mit dem Thema auseinander setzt eben auch darüber informiert werden muss was das für Probleme mit sich bringt, ich denke nur immer wieder, dass zum Beispiel die Erwartung zwecks Stubenreinheit, Sitz, Platz, Hier etc. genauso niedrig gesteckt werden müssen wie beim Welpen vom Züchter egal wie alt der Hund ist. Die Leute die Auslandshunde aus diesem Grund wieder abgeben, wären auch mit einem Hund vom Züchter oder aus deutschen Tierheimen überfordert.

    Für mich ist bei allen Schwierigkeiten die wir bisher hatten (und das waren wenige) und auch für alle noch kommenden einfach wichtig, dass ich weis warum er so reagiert. Dann lässt sich meiner Meinung nach ganz anders daran arbeiten.
    Mein Fazit, man sollte keine Angst vor der Adoption aus dem Ausland haben, man muss nur wissen auf was man sich da einlässt und sich im Voraus gut damit beschäftigen was für Probleme kommen können. Eine ordentliche Portion Respekt vor der ganzen Sache ist einfach zwingend.

    PS: bei meiner Suche im Netz bevor wir ihn bekommen haben, habe ich leider fast ausschließlich negatives über Auslandshunde gelesen und das fand ich wirklich schade. Ich glaube viele schreckt das auch einfach ab und das muss es gar nicht.

    Liebe Grüße

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  14. Anja

    Danke für den informativen Artikel! Ich kann aus eigenen Erfahrungen jedem, der sich für einen Auslandshund interessiert, nur raten, sich genauestens über die vermittelnde Organisation zu informieren und sich vor Augen zu führen, dass viel Aufbauarbeit auf die neuen Besitzer zukommen kann.
    Vor Kurzem kam mein 4. Auslandshund bei mir an und meine Favoriten sind – nach einigen anderen – die spanischen Hunde.

    Nr. 1 war eine große spanische Hündin aus unbeschreiblich schlechter Privathaltung (40 Hunde auf einem Grundstück, fast ohne Versorgung, d. h. die Hälfte, die stärksten der Hunde, hat überlebt, die anderen wurden totgebissen aus Hunger). Die Vermittlung kam durch einen privaten Kontakt zustande. Man kann sich vielleicht vorstellen, dass eine Hündin, die solche Zustände unbeschadet übersteht, nicht ohne Weiteres bereit ist, sich in das normale deutsche Hundeleben einzufügen, sondern selbstständig entscheidet, wer Freund oder Feind ist. Sie ist sehr selbstbewusst und territorial und ich hatte die ersten Jahre trotz ländlicher Umgebung erhebliche Schwierigkeiten mit meiner Umwelt, was darin endete, dass ich sie nur noch angeleint ausführen konnte, wenn ich nicht weiteren Ärger riskieren wollte. Trotzdem oder vielleicht vor allem nach all dem, was wir miteinander durchgestanden haben, ist sie mein Herzenshund, inzwischen ca. 11 Jahre alt.

    Nr. 2, ein Rüde, kam ebenfalls aus Spanien, diesmal über eine Tierschutz-Orga. Ich hatte die Gelegenheit, ihn vorab anlässlich eines Spanienbesuchs im Tierheim bei einem längeren Spaziergang kennenzulernen. Ein Traum von Hund: lieb und nett zu Mensch und Tier, folgsam, gelehrig. Und vom ersten Tag an verhielt er sich so, als ob er schon immer hier gelebt hätte. Na ja, ein wenig Jagdtrieb hat er in sich stecken, aber der hält sich in Grenzen. Ich habe sporadisch immer noch Kontakt zu dem spanischen Tierheim und die Mitarbeiter dort erinnern sich immer noch an ihn und freuen sich jedes Mal sehr, wenn ich Bilder schicke, obwohl er schon 8 Jahre bei mir ist.

    Nr. 3 war wieder ein spanischer, sehr großer Mischling, vermittelt durch eine deutsche Tierschutz-Orga. Schon auf den Bildern im Internet fiel mir auf, dass er eine seltsame Beinstellung hatte und mehr saß als stand. Auf meine Bitte für eine Röntgenaufnahme der Hüften wurde mir erklärt, dass dies nicht nötig sei, der Hund sei kerngesund. Okay, hatte ich mich eben getäuscht, dachte ich. Der Rüde wurde nach anfänglichen Panikattacken (Stöcke, ungewohnte Geräusche usw.) mit viel Training und Geduld ebenfalls ein Traum von Hund, liebevoll und verschmust. Bis er seine Ängste und seine Schreckhaftigkeit aber ablegte, dauerte es wohl ein Jahr. Auch mit meinen beiden bisherigen Hunden gab es keinerlei Probleme. Ich war überglücklich. Sorgen machte mir allerdings sein Gangwerk, das immer schlechter wurde. Der hiesige Tierarzt war entsetzt, als er ihn untersuchte: schwerste HD, inoperabel. Also hatte ich mich anfangs doch nicht getäuscht mit meinem Verdacht. Das bittere Ende: Ich musste ihn im Alter von nur 5 Jahren einschläfern lassen, nachdem ich ihm gerade mal 3 Jahre lang ein gutes Leben ermöglicht hatte, wobei man noch 1 Jahr für die Zeit der Ängste und Panikattacken abziehen kann, bis er sich eingewöhnt hatte. Diese Tierschutz-Orga hat nicht ein einziges Mal nachgefragt, sich nicht ein einziges Mal nach ihm erkundigt. Mails an das spanische Tierheim waren schon im Vorfeld der Vermittlung unerwünscht. Die Mitarbeiter des spanischen Tierheims jedoch waren überaus freundlich und freuten sich über jedes Bild und Video, das ich ihnen schickte, aber ich hatte zunehmend das Gefühl, dass sie von der deutschen Orga völlig abhängig sind und überhaupt nicht mehr frei über einen Kontakt mit den zukünftigen und jetzigen Besitzern entscheiden konnten.

    Da ich meine Nr. 3 nie vergessen konnte, wurde Nr. 4 wieder ein spanischer Herdenschutzhund-Mix. Diesmal eine Hündin. Sie scheint fidel und gesund zu sein, obwohl sie schon fast 6 Jahre alt ist. In ihrer Beschreibung stand: “… zeigt sich vor Ort sehr ruhig, liebevoll und ausgeglichen. Sie läuft gut an der Leine mit, andere Hunde stellen vor Ort kein Problem für sie dar.”
    Naaa jaaa … An der Leine laufen funktioniert mehr schlecht als recht, entgegenkommende Hunde liebt sie zum Fressen, meine vorhandene Hündin hat sie zur Begrüßung gleich mal angeknurrt und die Zähne gezeigt. Mir ist klar, dass eine Menge Arbeit auf mich zukommt, denn sie hat einerseits Angst vor allem und jedem, ist aber andererseits – nach wenigen Tagen – schon so territorial, dass sie Nichtfamilienmitglieder, die auf den Hof kommen, bereits jetzt verbellt.

    Fazit: Es ist verständlich, dass die Tierschutz-Organisationen ein Interesse daran haben, so viele Hunde wie möglich in ein gutes Zuhause zu vermitteln und deshalb manche Beschreibung zwecks Vermittlungschancen auch geschönt ist. Man sollte von vornherein wissen, worauf man sich einlässt, wenn man einen Hund aus dem Auslandstierschutz aufnimmt. Und man sollte fest entschlossen sein, mit diesem Hund durch dick und dünn zu gehen, egal was kommt. Es handelt sich fast immer um ein “Überraschungspaket”, das man nach dem Transport in Empfang nimmt, aber bei mir war es so, dass gerade diejenigen Hunde, mit denen ich die größten Schwierigkeiten durchgestanden habe, meine Herzenshunde wurden.
    Deshalb rate ich jedem Interessenten vor Abschluss eines Schutzvertrags, sich selbst gut zu prüfen, ob er in der Lage und willens ist, all die Schwierigkeiten, die auf ihn zukommen könnten – nicht zwangsläufig müssen – mit viel Geduld und Einfühlungsvermögen zu meistern und sich zu sagen: Das ist jetzt mein Hund, egal was kommt. Nur so bleibt diesen armen Kreaturen weiteres Elend erspart.

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  15. Claudia

    Ich habe Tim vor ziemlich genau 4 Jahren über eine Tierschutzorga bekommen. Da war er zwischen 3 und 4 Jahre alt. Ein Golden-Retrievermischling der auf den Straßen Bosniens aufgelesen wurde. Die ersten 3 Tage und Nächte verrichtete er sein Geschäft – trotz stundenlanger Spaziergänge draußen – nur in der Wohnung, so dass ich schon dachte: ohje was hast Du Dir da nur eingehandelt, und wird das jetzt immer so sein? Doch am vierten Tag war der Spuk vorbei. Ansonsten war er etwas unsicher als er kam, jedoch nicht ängstlich. Der schönste Moment, als ich ihn nach einigen Tagen auf mein Bauchgefühl vertrauend auf einem Berg inmitten der Pampa erstmals von der Leine ließ, er freudig losgaloppierte, und aber so fort zurück kam als ich ihn rief. Er hatte sich schnell eingelebt, ist ein einfach nur liebes, unkompliziertes Tier, und ich habe meine Entscheidung nie bereut. Wenn ich in anderen Berichten nun so lese wie zäh und mühsam die Zeit der Eingewöhnung sich gestalten kann, muss ich schon sagen dass ich wohl sagenhaftes Glück hatte. Am 16. März erwarten wir nun einen Zweithund aus Rumänien. Vielleicht wird es mit ihm nicht so einfach sein. Er wird als ängstlich beschrieben, nicht durchsetzungsfähig gegenüber den anderen Hunden im Zwinger, weshalb er es dort auch nicht mehr lange schaffen wird, da kaum ein Bröcklein Futter für ihn abfällt. Er ist ca. 8 Jahre alt und sieht schon ziemlich fertig aus. Seine Chancen auf anderweitige Vermittlung sind höchst unwahrscheinlich. Es ist aus diversen Gründen wahrscheinlich völlig unvernünftig was ich da tue, aber nun habe ich ihn schon mal gesehen, und kann ich ihn nicht mehr vergessen, nicht diese Augen, nein, nie. Manchmal muss man einfach tun was das Herz einem sagt, allen Unkenrufen zum Trotz. Wegen diesem und jenem was da an Unannehmlichkeiten auf einen zukommen könnte, wegzusehen, und so ein Tier damit seinem erbärmlichen Ende zu überlassen ist für mich auch keine Option. Ja natürlich, man kann sie nicht ALLE retten, aber für diesen einen rettet man eben doch die ganze Welt. Am 16. März kommt nun also Missy der erst irrtümlicherweise als Mädel angegeben war zu uns, und ich freue mich wahnsinnig auf ihn! Und nein, ich habe keine Erwartungen an ihn, ich möchte seiner Seele einfach nur noch ein paar schöne Jahre schenken.

    Antworten
    • Bettina

      Hallo Claudia,
      es ist toll, dass du dich für einen Zweithund aus Rumänien entschieden hast. Ich finde daran überhaupt nichts unvernünftig, denn du weißt ja , worauf du dich einlässt. Die Eingewöhnung kann schwierig werden, muss sie aber nicht! Und wenn es Probleme gibt, bestehen gute Chancen, sie mit Liebe Geduld und kleinschrittigen Training in den Griff zu bekommen. Ich wünsche euch jedenfalls ganz viel Glück und Erfolg!
      LG Bettina mit Rica und Bobby

      Antworten
  16. Theresia Dinoia

    Hallo Bettina
    das hast du super geschrieben. Und sprichst mir wie so vielen aus dem Herzen.Ich habe seit 7 Monaten selber einen Hund aus dem Tierschutz aus Italien. Ich habe diese Entscheidung nie Bereut ,obwohl ich mir der Verantwortung und vielem anderen nicht ganz bewusst war ist sie meine beste Entscheidung,und ich würde es auch immer wieder so machen. Gina war mir gegenüber eigentlich von der ersten Sekunde offen und zutraulich und sehr anhänglich meinem EX Mann nicht das hat sich auch bis heute nicht geändert.
    Ich weiß von meiner anderen Hündin die ich vor Ihr hatte das es nicht einfach ist mit angst Hunden zu leben und zur Arbeiten aber ich weiß,auch das wenn sie ein stabiles ruhiges zuhause haben, das man mit viel Liebe ,Geduld und jeder menge Arbeit zu schaffen ist .Ihnen zu einem glücklichen Leben zu verhelfen
    Liebe Grüße Theresia und Gina

    Antworten
  17. Michaela

    Hallöchen
    habe seit 4 Wochen eine fast 3 Jährige Hündin aus Rumänien … sie hat vor allem und vor jedem Angst…
    Ich kann zwar mit ihr raus aber dennoch vertraut sie mir nicht…meine Mann kann gar nicht mit ihr raus…verhält sich panisch …sie lässt sich im Haus von und beiden streicheln und aus der Hand füttern aber alles im liegen. Lässt sich zu nichts animieren …selbst der weg zum futternapf schafft sie nicht der mittlerweile im Wohnzimmer steht …nur 2 mtr von ihrem Versteck entfernt . Sie liegt immer nur zwischen Tisch und coutch … und bleibt da solange liegen bis zur nächsten gassirunde…
    So wie ich das hier alles lese …kann ich doch noch drauf hoffen das wir ihr vertauen bekommen .
    Vielleicht habt ihr ja noch ein paar Tipps für mich …dafür wäre ich sehr dankbar…
    Liebe Grüße
    Michaela

    Antworten
    • Bettina

      Hallo Michaela,
      Als Bobby bei uns einzog, hat uns der Tierschutzverein ein Infoblatt mitgegeben. Sinngemäß stand da u. a. drin, dass wir bei der Eingewöhnung von ehemaligen Straßenhunden nicht von Wochen und Monaten sprechen, sondern eher von Monaten und Jahren! 4 Wochen ist noch nicht lang, gebt ihr also die Zeit, die sie braucht. Wenn sie sehr viel liegt, braucht sie die Ruhe vielleicht. Dass sie sich anfassen lässt, ist schon mal ein gutes Zeichen, worauf sich aufbauen lässt. Lobt/belohnt sie für richtiges Verhalten, aber überfordert sie nicht. Wenn sie draußen Probleme hat, haltet die Gassirunden erst mal kürzer.
      Ich wünsche euch alles Gute und viel Erfolg.
      Viele Grüße
      Bettina

      Antworten
  18. Petra

    Hallo Bettina,

    Du hast völlig recht, es ist ein langer und meist nicht einfacher Weg, aber es lohnt sich.

    Meine Kleine ist aus Ungarn, ein völlig scheues weißes Wuschelzwergerl, schätzungsweise ein Mischling aus Westi und Zwergpudel, sehr hübsch – trotzdem ein Jahr Tierheim, unvermittelbar, da sie der typische Angsthund war. Wir haben einen Boxer, etwas altersschwach, eine Seele von Hund. Nun vor 7 Monaten kam dann die Kleine. Sie war ca. 1 Jahr und 9 Monate alt. 5 kg leicht, man könnte sie nicht angreifen und das 1. was sie machte, sie fiel sofort den Boxer an. Nicht Stubenrein, kannte keine Leine, hatte vor Allem Angst, hatte Panik. Um zur Ruhe zu kommen bekam sie die große Box vom Boxer und die Leine blieb nach mehrmaligen Einfangversuchen dran. Die erste Woche wurde zur Katastrophe, denn in Situationen, in denen sie überfordert war biss sie hemmungslos zu. Nebenbei Panik bei Männer.
    Zuerst ganz langsam, dann Tag für Tag verbesserte sich die Lage. Nach 2 Monaten vertraute und liebte mich abgöttisch, was zum nächsten Problem führte, nämlich Eifersucht auf Alles und Jeden. Und der Zwerg brachte das lautstark und bissig zum Ausdruck.
    Jetzt 7 Monate nach ihrem Einzug ist sie ein Kuschelmonster, benimmt sich und hört sehr brav. Sie mag den Boxer, findet aber generell andere Hunde nicht spannend und ignoriert sie. Wehrt sich aber lautstark, wenn sie von Hunden „belästigt“ wird. Manchmal in schlechten Momenten fällt sie in das alte Verhaltensmuster zurück und verwandelt sich zur reißenden Bestie, aber sie beißt nicht mehr zu. Die Tage, an denen täglich Blut geflossen ist gehören der Vergangenheit an.
    Es wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen, sie wird vielleicht nie ganz angstfrei leben können, aber sie ist auf einem guten Weg und wir versuchen mit viel Geduld ihr die Sicherheit zu geben, die sie braucht.

    Und ja, ich würde mich trotzdem wieder für einen Hund aus dem Tierschutz entscheiden. Denn man kann zwar nicht alle Hunde retten, aber für den Einen kann man die Rettung sein.

    Antworten
    • Bettina

      Hallo Petra,
      da habt ihr doch schon viel erreicht bei der kleinen. Unser Bobby fällt ab und zu auch noch in altes Verhalten zurück. Aber das passiert immer seltener. Und ich finde, es ist ein tolles Gefühl, wenn ein so ängstliches Tier anfängt, Vertrauen zu einem aufzubauen. Ich wünsche euch weiterhin viel Freude mit eurem Hunden.
      LG Bettina

      Antworten
  19. elli

    Ich habe seit kurzem auch einen zuckersüßen Vierbeiner aus Rumänien. Als wir uns im Tierheim gesehen haben, war es wie Liebe auf den ersten Blick! Er kam sofort zu mir und hat mich abgeschleckt und gekuschelt. Ich bereue diese Entscheidung kein Stück und bin froh, dass ich den kleinen zu mir geholt habe!

    Antworten
  20. Jasmin

    Freut mich sehr, von euren Erfahrungen zu lesen, auch wenn es mich etwas traurig macht, zu hören, dass eure bzw. viele Tiere anfangs so ängstlich waren. Nun ja, aber sie müssen diese Welt hier und all die Reize ja auch erst mal kennenlernen und damit umgehen lernen…. Und gut, sich vorher schlau zu machen als hinterher, ich finde auch, das muss gut überlegt sein mit einem Hund, den man dann halt viele Jahre bis zum Schluss sozusagen hat. Aber: ich finde, es ist so wunderschön, einen Hund zu haben! Es ist echt eine Bereicherung!!

    Ich habe, okay hatte zwei Hunde aus Griechenland, erst der eine, dann zusätzlich der andere, und ich muss sagen, das waren zwei unkomplizierte, verkuschelte Tiere – vor allem der zweite (der vorher 6 jahre im Tierheim saß (!)). Der erste ist vielleicht etwas wild und er butschert gern in der Gegend herum, ist halt ein Streuner, trotzdem kann ich mit ihm locker hier in Hamburg meist ohne Leine laufen. Vor allem sind diese Tiere sehr schlau, wie ich finde. Den zweiten hatte ich als alten Hund übernommen und das war eine Seele von Tier, liebte alles und jeden. Mit ihm fing ich dann irgendwann an, ins Alten- und Pflegeheim zu gehen (der andere kam auch mit und kümmerte sich überraschenderweise teilweise rührender um die Leute als das Kuschelbärchen), weil er gerne Leute mochte und ohnehin zu jedem ging, um gestreichelt zu werden, also gingen wir zu denen, die diese Aufmerksamkeit und Liebe brauchten und mochten. So hatten alle Beteiligten etwas davon. 😉

    Ich habe auch zwischenzeitlich viele andere Hunde z.B. durch Housesittings im Ausland betreut, auch viele Rescues drunter, und mit ihnen erlebte ich eigentlich genau die gleichen guten Erfahrungen wie mit meinen Hunden: Sie hielten sich schnell an mich, auch die Ängstlichen, respektierten mich als ihre Pack-Leaderin sozusagen und verstanden (trotz im Ausland) meine deutschen Befehle. 😉 So konnte ich dann ebenfalls ohne Leine mit ihnen laufen und sie gut abrufen. Hunde sind einfach superschlau, gerade diese in der Natur entstandenen Tiere, und sie scheinen auf Ruhe zu reagieren! Also je ruhiger man ist und bleibt, umso eher folgen sie einem ….

    Ich kann nur den Tipp geben, eine gewisse Stärke an den Tag zu legen, d.h. wenn der Hund sich nicht beirren lassen soll von den vermeintlichen Gefahren links und rechts, dann muss Frauchen es sozusagen vormachen udn ruhig und besonnen bleiben. Und den Hund an die sichere Hand nehmen, wenn man ihn an der Leine führt, so wie man z.B. mit einem Kind über die Straße geht – man zieht das Kind besonnen und zielsicher an der Hand mit sich über die Straße, damit das Auto nicht kommt und beide umhauen kann. Diese Sicherheit überträgt sich aufs Tier – vermittelt ihm, dass man die Situation sozusagen im Griff hat und das Tier sich auf einen verlassen kann. Und auch nicht trösten, wenn es sich erschrocken hat oder so – einfach ignorieren, so dass man ihm damit zeigt: Da ist kein Problem, es ist alles in Ordnung, entspann dich und freu dich des Lebens! Frauchen hat alles im Griff! Es gibt übrigens auch Bachblüten oder homöopathische Mittel, mit denen man – neu hinzugekommene – Hunde gut unterstützen kann. Damit die Seele wieder zu Kräften kommt sozusagen und aufatmen kann.

    P.S.: Ach so, mein Hund Nr. 2 ist leider vor ein paar Monaten gestorben, drum bin ich nun auf der Suche nach einem Nachfolger. Gar nicht so einfach bei diesen Massen an Hunden, die ein Zuhause suchen. 🙁 Da hätte ich dann gerne einen Tipp: Wusstest ihr das anhand des Fotos, dass es der Richtige für euch ist? Meine beiden anderen hatte ich sozusagen als Notfälle aufgenommen und dann halt behalten. Ich weiß gar nicht, wie man sich einen Hund aussucht bzw. aus dem Internet downloaded…
    Lieben Gruß! Jasmin

    Antworten
    • Bettina

      Hallo Jasmin,
      Bobby war bereits einige Wochen in Deutschland, bevor er zu uns kam. Das Tierheim in Hamburg nimmt regelmäßig Hunde aus Rumänien auf. Wir hatten Bobby im Tierheim kennengelernt. Er kam einfach auf uns zugelaufen und danach besuchten wir ihn immer wieder. Wir wussten dass es schwierig werden könnte mit ihm und worauf wir uns einlassen.

      Ja, leider sind viele Hunde aus dem Ausland ängstlich und nicht selten ist Aggression mit im Spiel. Es ist aber auch nicht verwunderlich, wenn man bedenkt, was viele Hunde durchmachen müssen.

      Liebe Grüße
      Bettina

      Antworten
  21. Petra Kerschenbauer

    Toller Artikel,sehr hilfrrich.Ich bekomme auch einen Hund aus Ungarn.Die Organisation ,,Pfoten Sauerland"

    Antworten
    • Bettina

      Vielen Dank fürs Feedback. Ich wünsche dir ganz viel Spaß mit deinem neuen Hund.

      Antworten
  22. Ursula Styn

    Der Artikel Nacht Mut. Ich habe einen Hund aus Ungarn nach meiner alten, verstorbenen Hündin und habe mit allen möglichen Problemen gerechnet, nicht jedoch damit, dass der Hund sich nicht anfassen lässt (keine Spaziergänge und Übungen an der Leine) und vollkommen ablehnend auch auf andere Hunde reagiert. Jetzt sitze ich seit Wochen immer in vom Hund akzeptierten Abstand ohne soziale Kontakte u.ä. Leider können weder Leckerlis noch irgend welche anderen mir bekannten Lockmittel beeindrucken. Weder Hundeschule oder Treffs. Mir scheint, ihm gefällt dieser Lebensstil. Schade, so ohne Spaß …

    Antworten
    • Bettina

      Hallo Ursula,
      Wie lange ist euer Hund schon bei euch? Die Eingewöhnung braucht oft sehr lange. Biete ihm immer wieder an, Kontakt mit dir aufzunehmen. Wenn er keine Leckerli nimmt, kann es sein, dass er überfordert ist. Ihr schafft das!

      Antworten
  23. Martin Brun

    Ich habe mich vor 5 Jahren für einen ausgehungerten Kettenhund aus Ungarn entschieden. Der vermittelnde Verein erwies sich als professionell und hilfreich.
    Mittlerweile mach ich selber Vor- und Nachkontrollen für ihn.

    Mein Moritz war ein ausgesprochener Angsthund und reagierte daher mit Agressivität anderen Hunden und Menschen gegenüber. Es gab drei ernsthafte Vorfälle die aber zum Glück geregelt werden konnten ohne dass das Tier eingeschläfert werden musste.
    Ich habe lange Zeit in Neuseeland mit Cattledogs gearbeitet und war deshalb nicht unerfahren.
    Moritz hat zwei Jahre intensiven Trainings und sehr viel Geduld gebraucht. Mein Glaube, dass er sich früher oder später zu einem problemlosen, tollen Begleiter entwickeln würde hat sich bewahrheitet.
    Er ist vollständig sozialisiert, verträgt sich mit den Artgenossen oder ignoriert sie.
    Für Fremde ist er keine Gefahr mehr auch wenn er sich nicht von Jedem anfassen lässt – das tun wir selber ja auch nicht. Auch ein Hund hat wohl das Recht nein zu sagen.
    Dieser Hund ist ein Teil meiner selbst geworden und er gibt mir mehr zurück als das was

    ich in ihn investiert habe.
    Trotzdem möchte ich allen, die einen Hund aus dem Tierschutz im Ausland haben
    möchten, den dringenden Rat geben sich zu fragen ob sie die nötige Zeit, Geduld, Ausdauer und Liebe aufbringen können um ihm das Umfelde zu ermöglichen in dem der sich zu dem entwickeln kann was man sich vorgestellt hat. Diese Vierbeiner sind oft traumatisiert und der neue Besitzer sollte unbedingt mit einem erfahrenen Hundetrainer
    Verbindung aufnehmen.
    Wer sich einen ausgeglichenen Kuschelhund wünscht, schaut am besten im nächsten Tierheim vorbei wo er sich die Hunde über eine längere Zeit auch ansehen kann.
    Wenn jemand noch absolut keine Erfahrung hat, sollte sie oder er sich auf keinen Fall um ein Tier aus dem Ausland bemühen denn es sind anspruchsvolle Wundertüten!

    Martin mit Moritz

    Antworten
  24. britta schopf

    seit zehn Tagen habe ich den zweiten Hund aus Rumänien. Mein erster ist mit einem halben Jahr in Deutschland bei einer Familie gelandet. Doch sie waren überfordert, wollten ihn einschläfern lassen. Der Tierarzt ließ den Hund ins Tierheim bringen. Dort fand ich ihn. Er war mittlerweile zwei Jahre alt. Er konnte wenig. Keine Treppe steigen, er hatte Angst vor Wasser…
    Er ist erst vierzehn Monate bei mir und aus ihm ist ein Prachtkerl geworden!
    Die neue Dame war länger in Rumänien. Man hat ihr die Ohren abgeschnitten. Barbaren.
    Sie hat Angst vor Männern und ist sich ihres Körpers und ihrer Stärke nicht bewusst.
    Geknechtet. Und sie lernt. Läßt sich ausgiebig streicheln, rückt nicht von meiner Seite.
    Es dauert mich in vielen Momenten, was diesen Hunden, sowohl im Ausland wie im Inland angetan wird.
    Ich bereue keiner meiner Entscheidungen und freue mich auf viele tolle Jahre mit den Hunden, die es wert sind, viel Arbeit und Zeit zu verschlingen.
    Danke

    Antworten
  25. Gabriele B.

    Ich habe seit einem halben Jahr eine Hündin aus Bulgarien.
    Sie ist mein dritter Hund mittlerweile, zuvor hatte ich allerdings immer
    Labrador Retriever. Als meine Hündin im Frühjahr verunglückte, entschloss ich mich,
    einen Tierschutzhund zu mir zu holen.
    Meine Maus ist um die 3 Jahre, ganz sicher ist das Alter nicht und ich kann eigentlich überwiegend positives berichten. Sie war vom ersten Blick an "mein" Hund und ich ihr "Frauchen". Natürlich lief nicht alles glatt von Anfang an.
    Sie hatte Angst vor Besen, Spaten, Gartenbrausen, sogar vor der Stielkasserolle lief sie weg. Sie hatte Angst vor großen Männern noch dazu, wenn sie schwarz gekleidet waren.
    Mit viel Geduld haben wir das mittlerweile alles gut hinbekommen.
    Sie war keine Gassizeiten gewohnt, also ging auch mal eine Lache daneben. Ich habe
    ihre Plätze wo sie liegt dann einfach mit Inkontinenzunterlagen ausgelegt die waschbar sind und inzwischen ist auch dieses "Problem" behoben.
    Sie hat nicht gefressen, vertrug kein Dosenfutter, also bereite ihr Futter selbst zu.
    Was mich verwundert hat war, dass sie von Anfang an leinenführig war. Auch wenn man
    ihr ganzes Verhalten beobachtet, habe ich den Eindruck, als ob sie schon mal einen
    Besitzer gehabt hat.
    Allen in allem würde ich sofort wieder einen Tierschutzhund bei mir aufnehmen.
    Mit viel Geduld und noch mehr Liebe haben wir bisher alles gemeistert.
    Eine grosse Hilfe war mir meine langjährige Hundeerfahrung.
    Trotzdem sollte jeder gut überlegen, bevor er ein solches Tier aufnimmt.
    Man muss sich darüber klar sein, dass der nicht auf Kommando "zu Hause" ist, sondern
    seine Eingewöhnungszeit braucht. Man sollte sich klar darüber sein, dass man viel Zeit
    für das Tier benötigt, dass viele Freizeitaktivitäten zumindest in der Eingewöhnungsphase mit Hund nicht wahrgenommen werden können und man sollte
    bedenken, dass man die Verantwortung die man übernimmt nicht einfach so schnell wieder abschieben kann. Einen Tierschutzhund wieder "zurückzugeben" weil es nicht perfekt läuft ist für mich ein absolotues no go.

    Wenn man alle Anfangsproblemchen meistert und sich zusammengewöhnt hat,
    dann hat man den besten Begleiter den man sich nur wünschen kann.

    Antworten
    • Bettina

      Hallo Gabriele,

      ich kann dir in allen Punkten nur zustimmen. Ich wünsche dir weiterhin viel Freude mit deiner Hündin.
      LG Bettina

      Antworten
  26. Sabine Schomer

    Vielen Dank für diesen informativen Beitrag, der die Auslandsadoption von vielen Seiten beleuchtet.
    Auch wir haben im April 2019 einen Hund aus Rumänien bekommen. Es war der Klassiker: Traurige Bilder von Hunden, die keine Chance bekommen. Wir haben uns erweichen lassen und das getan, was man eigentlich nicht macht: Einen Hund aus dem Internet "bestellt". Allerdings haben wir uns die Entscheidung nicht leicht gemacht und uns zunächst die Organisation, über die der Hund vermittelt wurde, genau angeschaut. Alle Hunde waren so ausführlich wie möglich beschrieben. Auch wenn Hunde schwierig im Verhalten waren, wurde das sehr transparent gemacht. Es wurde klar gemacht, dass solche Hunde nur an Menschen mit Hundeerfahrung und der Bereitschaft, viel Zeit und Arbeit in den Hund zu stecken, vermittelt werden. Das hat uns dann erstmal beruhigt. Wir nahmen Kontakt zu unserem ausgewählten Verein auf und wurden sehr gut betreut, auch bei der Entscheidung für den Hund. Gemeinsam wurden viele Aspekte abgewägt auf der Suche nach dem richtigen Tier. Zu keinem Zeitpunkt versuchte man uns zu einer Adoption zu drängen. Wir haben uns letztendlich für einen Hund mit Handicap entschieden. Er hat eine gelähmte Vorderpfote, bedingt durch einen Unfall in Rumänien. Gerade wegen dieser Wahl hat der Verein uns nochmal ausdrücklich darauf hingewiesen, dass da Tierarztkosten auf uns zukommen werden. Man fragte uns, ob wir bereit seien, die Problematik mit der Pfote abzuklären. Dies würde später sogar vertraglich festgehalten. Wir blieben bei unsere Wahl und es ging dann in die Vorkontrolle. Die entschied dann, dass wir den Hund bekommen. Alles in allem hat die Vermittlung an die vier Monate gedauert. Der Hund kam mit einem Transport aus Rumänien und wir konnten ihn an einem Autohof in der Nähe abholen. Auch das war sehr gut organisiert. Das Transportunternehmen hielt Adoptanten über den Facebook Messenger über den Verlauf der Reise auf dem Laufenden.

    Antworten
  27. Sabine Schomer

    Hier noch der Rest unserer Erfahrung mit Auslandsadoption:
    Der Verein untersagte allen Adoptanten jedoch streng, selbst Kontakt zum Transport aufzunehmen. Für alle Fragen standen uns Mitarbeiter des Vereins ständig zur Verfügung. Die Übergabe verlief problemlos. Wir waren sehr überrascht, wie gut der Bus ausgestattet war. Die Hunde saßen in vernünftigen, fest installierten Boxen, die mit warmen Decken ausgelegt waren. Futter und Wasser waren ausreichend vorhanden. Gegen Vorlage des Personalausweises wurden uns Hund und Papiere ausgehändigt und man überzeugte sich davon, dass auch wir den Hund in einer sicheren Transportbox transportieren.
    Der Hund war sehr schüchtern aber durchaus freundlich und zugewandt. Eine große Hilfe war, dass wir bereits einen souveränen Ersthund hatten. Der hat ihn sozusagen an die Hand genommen und ihm viel Orientierung gegeben. Die erste Nacht blieben wir bei ihm in der Nähe, weil wir nicht wussten, ob er stubenrein ist,weil er ja nur den Shelter kannte. Aber das war gar kein Problem. Zunächst ging er mit uns nur in den Garten. Nach zwei Tagen ging es zur ersten kurzen Spazierrunde raus. Diese Runde wurde kontinuierlich erweitert,denn für den Hund war alles neu. Bei fremdem Besuch war er anfangs sehr ängstlich und wir haben daher Besuche von Freunden stark reduziert in den ersten Wochen. Mittlerweile geht er offen u d freundlich auf jeden zu.
    Seine Pfotenproblematik wurde tierärztlich abgeklärt. Es war mit einem einmaligen Besuch beim Orthopäden getan (Kosten: 300 €). Allerdings kam später noch eine Babesienbehandlung dazu, die sich beim Test, den der Verein vor Ausreisetermin machte, noch nicht gezeigt hatte (Kosten: rund 500 €). Man muss also definitiv mit Kosten rechnen! Dafür haben wir jetzt einen gesunden, dankbaren Hund, der alle Herzen im Sturm erobert. Seine behinderte Pfote ist für ihn kein Problem, er kann flitzen wie der Wind. Er ist immer freundlich, lieb und sehr anhänglich und wir sind sehr froh, dass er bei uns ist.
    Der Verein, der ihn vermittelt hat, heißt "Wir retten Hunde e. V." Er betreibt auch viel Tierschutz vor Ort, indem sie Hunde und Katzen kastrieren. Wir können ihn klar empfehlen und werden bald noch einen Hund von ihnen bekommen. Unser Ersthund ist leider vor 4 Monaten verstorben und der kleine Rumäne ist derzeit ein wenig einsam. Ich hoffe, dass wir auch dieses Mal Glück haben.

    Antworten
  28. Elischeba

    Sehr interessanter Beitrag. Bei uns läuft gerade eine Bewerbung für einen Hund aus dem Ausland. Dass er anfangs viel Ruhe braucht und Zeit benötigt, um anzukommen, wurde mir bereits erzählt. Mal schauen, ob wir ausgesucht werden. Wir haben uns für eine kleine weiße Hündin mit riesigen Knopfaugen beworben (5 Jahre jung).

    Antworten
  29. Susanne Specht

    Hallo, wir haben uns im November diesen Jahres unseren Hund geholt. Sie heißt Jenna und war 6 Monate alt. Jenna kam am 8.11.20 aus Rumänien und wir haben sie am 14.11 von der Pflegestelle abgeholt. Zu uns wir hatten bis September 2020 eine Bernerhündin die 14 1undefined2 Jahre geworden ist.
    Wir hatten das große Glück, dass Jenna nicht auf der Straße geboren wurden, sondern in der Auffangstation. Sie ist zwar bei Fremden kurz zurückhaltend, lässt sich dann aber meistens einfach streicheln. Sie hat auch kein Problem mit Männern. Wo mit ich gar nicht gerechnet habe, sie war vom ersten Tag stubenrein.
    Egal Leichen Hund wir begegnen, es klappt.
    Was ich noch nicht weiß, steckt ein HSH in ihr, die Zeit wird es zeigen.
    Ich bin mir ganz sicher, dass wir mit Jenna das große Los gezogen haben.
    Eine ganz große Baustelle ist das Auto fahren. Wir bleiben dran, es wird uns schon gelingen. Ich bin so froh das auch ohne Hundeschule, wir schon viel geschafft haben. (Durch Corona nicht möglich)
    Ich würde niemanden das Experiment "Auslandshund" empfehlen der noch kleine Kinder hat. Unsere sind erwachsen. Ich glaube sie sollten schon standfest sein und verstehen dass der Hund auch Ruhe zum ankommen braucht.

    Liebe Grüße Susanne Specht

    Antworten
  30. Barbara

    Liebe Bettina,

    ein wirklich sehr guter Bericht.

    Ende 2019 haben mein Partner und ich uns entschieden, einen Hund aus Bulgarien aufzunehmen. Ich war der Meinung zu wissen, was auf mich zukommt…

    Für mich war es der erste Hund und ich/wir hatten uns nach einem "Anfängerhund" umgeschaut. Bei einer Pflegestelle wurde uns ein solcher empfohlen und bei den Probegassigängen schien auch alles super einfach zu sein.

    Als der kleine Kerl zu uns kam, lag er tagelang nur im Eingangsbereich und hat sich keinen Meter von der Stelle bewegt. Jeden cm, den er sich irgendwann Richtung Futternapf oder Hausinnere gewagt hat, haben wir gefeiert. Auf unterschiedliche Bodenbeläge hat er sich nicht getraut zu laufen, Gassigänge waren ein Drama, da er viele Geräusche nicht kannte und immer wieder zurück wollte; es gab auch Zeiten, da wollte er nicht mit mir allein Gassi gehen, etc..

    Dann kam nach einigen Monaten der Jagdtrieb und sein Dickkopf dazu …. insbesondere ich war verzweifelt und fühlte mich in vielen Situationen überfordert. Nach 2 Monaten waren wir kurz davor, den Hund wieder abzugeben. Nach langer Überlegung haben wir uns entschieden, weiterzumachen.

    Wir sind so froh, dass wir nicht aufgegeben haben. Mittlerweile sind wir ein tolles Team und haben viel Spaß aneinander. Jeder Hund ist anders und bei dem einen dauert es länger als bei einem anderen.

    Obwohl ich mich für eine durchaus rationale Person halte, die ihre Entscheidungen überlegt trifft, bin ich im Nachhinein betrachtet sehr blauäugig in die Adoption gegangen. Ich hatte mir das alles einfacher vorgestellt. Aber das Durchhalten hat sich gelohnt und ich möchte unseren Dickkopf nicht mehr missen.

    Antworten
  31. Walter

    Warum schießen so viele Schutzvereine wie Pilze aus dem Boden?
    Liegt das wirklich nur am Tierwohl?
    Manche "Schutzverträge" haben den Charme einer Gelddruckmaschine weil sie drakonische Strafen aussprechen. Das obliegt nur der Gerichtsbarkeit.

    Auch Tierschutz ist einzig Behördensache.

    Antworten
  32. Katrin Hanse

    Hallöchen, ich habe auch einen Hund aus Rumänien, seit 10 Tagen ist er nun bei uns, Haus und Garten, viel Wald in der Umgebung. Wir haben unser Mäxchen, 3 Jahre wurde er geschätzt, aus einer Pflegestelle, Wo er auch erst seit einer Woche war. Er ist ein ganz lieber, lernwillig und total verkuschelt. Bisher hatte er nur einmal, am 1. Morgen ins Haus gepinkelt, ab da war er stubenrein, auch geht er recht relaxt an der Leine, manchmal ist jedoch konsequente Führung nötig. Kleine Kinder und frühstücke verunsichern ihn noch, Aber da er recht schnell vertrauen gefaßt hat, Ist das gut zu händeln. Wir sind sehr glücklich mit unserem Wuschel und froh, ihm ein gutes Zuhause geben zu können.
    Impfungen hatte er alle, kastriert war er auch und auch geschoren, Da das Fell wohl recht verpfiltzt war. Ob wir jetzt echt viel Glück hatten, kann ich nicht einschätzen, auf jeden Fall zeigt er für 3 Jahre noch ein recht welpenhaftes verhalten, womöglich hat er Nachholbedarf an unbeschwerter hundekindheit.

    Antworten
  33. Birgit Krom

    Auch wir haben einen Hund aus Griechenland. Furchtbar ängstlich und ist bei jeder Kleinigkeit zusammengezuckt. Sie war keine Autos Lastwagen,eben alles was auf den Strassen unterwegs ist gewöhnt. Ich bin mit Ihr dann immer wieder auf eine Wiese gegangen an der eine Strasse vorbeiführt. Und das viele Stunden und Tage lang immer wieder. Sie hat sich bei uns im Esszimmer unter dem Tisch verkrochen, und ist nur mit Mühe und Not hervor gekommen. Vor meinem Mann hat sie immer noch Angst,aber wir geben die Hoffnung nicht auf. Es war eine komplette Umstellung für uns. Sie war so ganz anders ,weil der Hund den wir uns vorgestellt haben sollte kleiner sein und aud auch mit kürzerem Fell. Aber ich habe Sie gesehen und es war Liebe auf den ersten Blick. Sie ist seit dem 22. Januar bei uns, und wir haben schon kleine Schritte geschafft. Aber wir würden Sie nie mehr weggeben. Diese Schritte gehen mein Mann und ich gemeinsam,und haben es noch nie eine Sekunde bereut das Sie bei uns ist.

    Antworten
    • Bettina

      Hallo Birgit,
      das hört sich gut an, weiter so! Ich wünsche euch noch ganz viel Freude und viele tolle gemeinsame Erlebnisse. 🙂

      Antworten
  34. Beate Hubatsch

    Ich habe jetzt seit 5 Wochen einen Hund aus dem Shelter in Rumänien . Es ist unser zweit Hund. Die Hunde haben ihre Rangliste geklärt bzw. tun das regelmäßig. Wir haben jedoch einen Hund mit 2 Gesichtern. Er ist sehr hübsch , ist Leinen läufig, stubenrein und nach dem wir mit ihm beim Hundefriseur waren und 4 Wochen alles an Unterwolle beseitigt haben ein ganz anderes Aussehen. Hat er sich alles super gefallen gelassen. Auch eine Familienfeier hat er super überstanden, jedoch hat er 2 verschiedene Lebensphasen am Tag. Morgens kommt er wecken ist freundlich schläft auch manchmal noch mal mit zwischen uns ein, geht gerne spazieren, kennt seinen Tagesablauf und fährt gerne Auto. Angst hat er nur vor Holzgegenständen wie Holzlöffel usw. Er hört wenn man ihn ruft, ängstlich und mit viel Überredung kommt er dann auch in Gebäude aber immer mit einer gewissen Vorsicht. Jedoch ab 17 Uhr ist es ein ganz anderer Hund er versucht täglich ab zu hauen wo er nur kann, wird ängstlich , versteckt sich unter Hecken und Bäumen, bekommt Angst und diese geht so weit das er nicht mehr ins Haus kommt man ihn tragen muss. Er kann dann auch nur noch an der Leine laufen ,wenn er nicht vorher abgehauen in die Freiheit ist. Hat dann auch Angst vor Handtüchern und ist komplett ein anderer Hund. Zum Glück hört er auf seinen Namen aber einfangen lässt er sich dann nur schwer. Obwohl unser Grundstück schon ein Hochsicherheitstrackt ist findet er immer neue Stellen zum ausbüchsen. Das ist manchen Tag schon Kräfte zehrend, zum Glück haben wir schon 30 Jahre Hundeerfahrung und wir sehen es als Herausforderung an und er ist ja auch erst reich 5 Wochen bei uns, aber für Anfänger und Leuten mit wenig Zeit und beruflichen Verpflichtungen würde ich komplett für solche Hunde ab raten.

    Antworten
  35. Steffi Herter

    Wir haben jetzt zum 2. Mal einen Hund aus spanien, die erste Hündin war sehr ängstlich und hat auch fast 2 Jahre gebraucht um richtig zu Hause zu sein . Wir hatten eine wunderschöne Zeit bis sie schwer krank wurde im 4. Jahr die Vermutung war das sie eine Mittelmeer Krankheit hatte, wir haben alles für sie getan, und hatten auch eine Krankenversicherung für sie abgeschlossen, zum Glück, nur leider hat sie es nicht geschafft. Auch das gehört dazu .
    Jetzt haben wir den Zeus, auch aus spanien, er ist auch sehr unsicher, aber nach 2 trainingsstunden weiss ich besser wie ich mit ihm umgehen muss , es gibt Tage da klappt es super aber auch wieder Tage da klappt nichts , hängt wohl mit meiner Stimmung zusammen . Er bellt alles an was sich bewegt, im Garten kann ich ihn nur lassen wenn ich dabei bin, trotzdem liebt er es zu kuscheln und freut sich auf seine neuen hundefreunde , denn er ist ein sehr sozialer Hund.
    Ich würde alles genau so wieder machen. Denn es ist schön die kleinen Fortschritte zu sehen wie er immer mehr aufblühen. Das schöne ist zu der tiervermittlung in spanien haben wir guten Kontakt und bei frage stehen sie nach wie vor zu Seite und freuen sich über schöne Bilder.

    Antworten
  36. René

    Moin, ich habe vor einem Jahr einen Hund aus Rumänien aufgenommen, So ziemlich 1 Jahr hat es gedauert bis sie, die Ronja, sich eingelebt hat und Vertrauen in mich hatte. Vor allem draußen war es eine Katastrophe. Auch heute noch sind fremde Hund und Menschen, wenn sie angeleint ist ein Problem. Jedoch lässt sie sich schnell beruhigen. Das war anfangs anders. Wenn ich nicht ausweichen kann, nehme ich sie hoch und gehe ruhig sowie wortlos weiter. Sie ist 60cm groß. Das wirkt befremdlich und albern auf andere. Uns hat das jedoch geholfen. Sie ist dann ganz ruhig und wenn ich sie dann wieder runter lasse relativ entspannt.

    Tipp an alle: Hört nicht auf die ganzen Martin Rütters auf den Wegen. Macht das was Euer Gefühl sagt. Ist meist sinniger. 😉

    Antworten
  37. Isabell

    Sehr interessanter Artikel, wir haben eine Hündin aus Rumänien sie war 4 Monate alt als sie bei uns eingezogen ist. Die ersten 4 Wochen waren wirklich sehr hart. Uns wurde gesagt sie wäre Stubenrein und würde Katzen mögen, also selbst nach 8 Wochen sind wir weit von Stubenrein oder wir mögen unsere Katze. Am Anfang hatten wir das Problem das unsere Luna kein Nein akzeptiert hat sobald ein Nein kam hat sie geknurrt und gebissen, haben uns dann einen hundetrainer zur Hilfe geholt. Am Anfang war alles für sie ein Spielplatz und das am besten 24h das hat sich etwas gelegt sie spielt bisschen aber am liebsten mag sie schmusen. Sie hat immer unsere Schuhe geklaut, hab ihr dann einem alten Schuhe gegeben und seit da an kaut sie nur noch auf diesem rum. Die 1. Woche konnten wir nicht raus gehen weil sie angst vor allem hatte inzwischen hat es sich gebessert. Vor Männern hat sie immer mal wieder Angst aber nach 2 min geht es. Wir versuchen ihr grad das anspringen abzugewöhnen. Ganz liebe Grüße

    Antworten
  38. Eve

    Wir überlegen auch gerade, uns einen Hund nur nach Foto aus Bulgarien zu holen. Der lebt zzt. wohl in einer "Hütte im Garten". Auf den Fotos sah es zwar so aus, als ob er schon an Leine und einem zu Hause gewöhnt ist (z.B. Fotos auf dem Bett), aber nach Nachfragen war es wohl doch nicht so. Ich frage mich nun, wie lange es wohl dauern würde, so einen Hund an Wohnungshaltung in einer Großstadt zu gewöhnen. Ist das überhaupt realistisch? Der Hund ist auch schon 4 Jahre alt.

    Antworten
    • Bettina

      Hallo Eve,
      Möglich ist es schon. Aber es ist meist ein langer Weg, der mehrere Monate oder sogar Jahre dauern kann. Es ist immer davon abhängig, was der Hund alles mit in seinem Gepäck hat. Generell sollte man sich darauf einstellen, dass ein Hund aus dem Ausland NICHTS von dem gelernt hat, was wir hierzulande Hunden beibringen. Es würde auf jeden Fall einiges an Arbeit auf euch zukommen, und ihr müsst letztendlich entscheiden ob ihr dazu bereit seid oder nicht.
      LG Bettina

      Antworten
  39. Jeanne

    Ich habe vor 4 Jahren Lara aus Bulgarien aufgenommen, sie war ca 4 Monate alt und vermutlich steckte ein kangal und ihr, mit 5 Monaten war sie 58 cm hoch. Als man mir sie in den Arm drückte, dachte ich, das ist doch nicht der Hund, den ich mir vom Bild aus aussuchte, sie sieht so anders aus… dann brachten wir sie direkt zum Auto und sie ließ einfach alles stillschweigend über sich ergehen, schaute mich mit großen Augen an und ich zweifelte noch immer. Wir fuhren nach Hause, und wollten sie direkt zum pipi machen ausführen. Nichts😂sie blieb einfach stocksteif stehen und ich dachte was ist denn jetzt los😂ca 20 min lang, dann gingen wir wie in Zeitlupe. Sie kannte rein gar nichts! Kein Auto! Kein Zug! Kein Tv nichts.innerhalb eines Tages saßen wir im Zug, dieses Mädchen machte einfach alles mit und gab nie einen Ton von sich! Nach 4 Tagen Stuben rein, Sitz Platz, hat 3 Tage gebraucht! Sie war mein Seelenhund und wurde immer schöner für mich. Wollte immer nur gerecht werden und war dabei riesig, alle liebten sie. Dann habe ich ihre Schwester, die als einzige über war noch nach Deutschland bringen lassen. Viel aufgeweckter, wahnsinnig intelligent, gleiche Spiel , es dauerte nur Tage bis stubenrein und grundkommandos saßen und ich vermittelte sie in eine Familie. In unserem Fall hätte ich keine bessere finden können, aber vielleicht war es auch einfach Glück. Wir bekommen in 2 Wochen ein Mädchen aus Griechenland, ca 4 Jahre alt und kennt leider nichts, was mir auch Gedanken verursacht…ich bin sehr gespannt

    Antworten
  40. Brigitte Nuckelt

    Hallo liebe Hundefreunde, habe seit 3 Wochen einen Hund aus Rumänien. Ab wann kann ich mit ihm in die Hundeschule gehen. Liebe Grüße Brigitte Nuckelt

    Antworten
  41. Marianne

    Ich habe nach dem Tod meines Jack Russel-Mädchen auch ein Strassenhund aufgenommen. Eine ältere Dame schon 7j. Ganz ehrlich?? Mitleid hat eine grosse Rolle gespielt dabei. Wurde völlig überrumpelt ! Wir (ich und Hund) brauchten 1.5 Jahre bis wir uns näher gekommen sind.Sie ist zwar super Leine gelaufen,eigentlich erstaunlich. Vor anderen Hunden hatte Sie aber schon "grausame"Panik..Für mich war klar ….ich nehme Sie, wie Sie ist ..keine erzieherische Tortur..einfach nur ein zu Hause.
    Und es hat geklappt. Nach ca.2.5 Jahren eine Seele vom Hund ..sehr lieb mit Kleinkinder( vor dem hatte ich am meisten Angst).Sogar kuscheln ging..leider durfte ich Sie nur knapp 5J . bei mir haben …Sie starb an einem agressiven Tumor.
    Habe wieder ein Strassenhund zum genommen und werde es immer wieder tun.
    Aber keine Illusionen…Dankbarkeit zu erwarten im Sinne wie es von Menschen kommt…ist noch lange nicht bei allen Hunden so… Viel Geduld, ehrlich Zuneigung und wenig Erwartungen sind für mich das beste Rezept..

    Antworten
  42. Jens

    Hallo Bettina,

    danke das du diese hoch emotionale Thema so gut mit Fakten untermauerst und auseinander nimmst. Erstaunlich ist für mich, das es dem Hund bei uns dann teilweise schlechter geht, wenn er in eine Wohnung kommt, wo er doch ein Leben im Freien gewohnt ist.

    Jens

    Antworten

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